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Walla Kuhn
FRIZZ Das Magazin: Wann und wo bist du erstmalig mit Kunst in Berührung gekommen?
Walla Kuhn: Schon als Schulmädel hatte ich ein Faible für malen und zeichnen, weil es so vollkommen anders war als rechnen und Diktat. Schon da lebte ich den Tanz der Farbigkeit. Später war Elisabeth Dering an meinen künstlerischen Schritten beteiligt – so fing alles an. Dering sagte zu mir: „Was immer du tun kannst oder dir vorstellen kannst zu tun, tu es!“ und ich mache seitdem nichts anderes. Jedes Jahr zwei Ausstellungen – mehr nicht, weniger auch nicht.
Deine Zutaten für kreativ-produktives Arbeiten?
Am liebsten altes Holz als Gegenüber, einen freien Raum mit Farben und Pigmenten und mein Momentum beginnt. Die bewegende Kraft setzt ein. Kostbares Pigment arbeitet mit mir, gibt mir Richtung und Regie. Farben und Walla – ein Gespann. So male ich und so bin ich.
Welcher Ort in Aschaffenburg ist ein Garant für Inspiration und weshalb?
Alles wirkt auf mich inspirierend. Die Liebe zum Leben, die Ordnung, die geraden wie die ungeraden Linien, das verborgene Pflänzchen, das doch entdeckt wird und leuchtend durchschimmert. Besonders mag ich den Schlossgarten und meinen Garten, von dem meine neueste Ausstellung ihren Namen hat. „Gartenlieblinge und Farbhügel“ sind bei Menschwerk 2017 erstmalig zu sehen.
Welches Künstlerklischee lebst du?
Ich lebe kein Klischee, sondern liebe mein Malerleben und die Dinge als das, was sie sind. Ich liebe Klarheit und Konzentration zur Kunst, darauf fußen auch meine Bildnereien. Das ist für mich Freiheit, Besessenheit und Wiedergebung des Sehenden inneren Lebens. Mit mir im Guten fällt aus der Farbe das, was mich ausmacht.
Die Aschaffenburger Kunstszene …
… Kunst ist überall. Aschaffenburg ist ein Kultur-Joker. Ob Lesungen, Ausstellungen oder Kunsttreffpunkte: Man kann alles angehen und Interessantes entdecken. Ums Eck denken und über den Tellerrand gucken ist dabei wichtig. Mein Faible ist das Menschwerk-Ding. Für mich Glück und Kunst.
Zur Person:
Geburtsort: Aschaffenburg
Geburtsjahr: 1951
Wohnort: Mainaschaff
Kunstart: Im Moment Acryl-Pigment-Arbeiten, mit Vorliebe auf Holz gelackt.
Künstlerischer Werdegang: Autodidaktin
Aktuelle Schau: Menschwerk 2017 vom 24.–26.3., ehem. Hallen der Wailandtschen Druckerei, Aschaffenburg