Seit knapp sechs Jahren ist das DGZ die Anlaufstelle für kreative, visionäre Geschäftsköpfe und fördert Jungunternehmer bei ihren Schritten bis zum erfolgreichen Marktplatzhisch. FRIZZ Das Magazin hat vorab mit der Leiterin Dr. Marianna Hock-Döpgen über die Arbeit im Digitalen Gründerzentrum und die geplanten Highlights der Messe gesprochen.
FRIZZ Das Magazin: Seit 2019 ist das Digitale Gründerzentrum „Alte Schlosserei“ (kurz DGZ) jetzt bereits aktiv. Für die hoffentlich wenigen, die noch unkundig sind: Wer seid ihr und was macht ihr?
MH: Wir sind ein vom Bayerischen Wirtschaftsministerium geförderter Inkubator – so gesehen ein wirtschaftlicher Brutkasten. Das bedeutet, dass wir Start-ups bei der Entwicklung und Umsetzung digitaler und innovativer Geschäftsideen unterstützen. Neben Coworking-Spaces und Büros bieten wir individuelle Coachings, Mentoring-Programme sowie Workshops und Veranstaltungen zur Vernetzung. Ziel des DGZ ist es, ein nachhaltiges Start-up-Ökosystem in der Region zu etablieren – mit enger Anbindung an die Wirtschaft, Politik und Bildungseinrichtungen.
Euer Fokus liegt auf digitalen Geschäftsmodellen. Was kann man sich darunter vorstellen?
Ein digitales Geschäftsmodell verwendet digitale Technologien, um einen Mehrwert für den Kunden zu generieren. Ein Merkmal eines digitalen Geschäftsmodells ist, dass sich durch die Verwendung digitaler Technologien, das Geschäftsmodell sehr einfach sehr stark skalieren lässt.
Wie viele Start-ups habt ihr seit Beginn bereits begleitet? Wie steht es um die aktuelle Auslastung?
In den letzten 5 Jahren haben wir über 80 Start-ups begleitet. Aktuell betreuen wir rund 35 Teams. Die Nachfrage nach Coaching und Arbeitsplätzen ist stetig gestiegen – die Auslastung lag zuletzt bei ca. 90%. 16 Teams sind derzeit direkt im Zentrum eingemietet.

© Lisa Mill
Marianne Hock Döpgen
Wie schlagen sich die Unternehmen, die schon aus ihren Kinderschuhen heraus sind? Gibt es eine waschechte Erfolgsstory, wie man sie sich gerne vorstellt?
Von den Start-ups, die aus ihren Kinderschuhen herauswachsen, und damit die erste und schwierigste Hürde überstanden haben, schaffen es viele, sich dauerhaft am Markt zu etablieren. Waschechte Erfolgsstories sind zum Beispiel Doc Estate, Scio Technology, GreenMNKY, Shootshare und viele mehr.
Gibt es einen Trend, den man momentan bei neuen Ideen wahrnehmen kann?
Ein klarer Trend liegt in der Entwicklung KI-basierter Lösungen. Fast ein Drittel der betreuten Start-ups konzentriert sich bereits vollständig auf Künstliche Intelligenz, viele andere integrieren sie zunehmend in ihre bestehenden Produkte. Die Anwendungsbereiche reichen von Sprachmodellen über Lieferkettenoptimierung bis hin zur Automatisierung von Vertriebsprozessen.
Am 4.6. findet die dritte Gründermesse statt. Worauf können sich Messeaussteller und Besucher im Jahr 2025 freuen?
Die Gründermesse ist ein Highlight im Rahmen der Bayerischen Gründungstage. In Aschaffenburg und ganz Bayern bringt die Messe regionale Unternehmen, Start-ups, Beratungsstellen und Gründungsinteressierte an einem Tag und Ort zusammen. KI ist ein Themenschwerpunkt der Messe mit konkreten Einblicken und praxistauglichen Impulsen. Ein weiterer Fokus liegt auf Gründerinnen (Female Founders), die sich für eine Workshopreihe mit den Schwerpunkten „Weg zu Erfolg, Balance und Selbstbestimmung“ anmelden können. Außerdem treten die Top-vier-Teams des Gründerturbos 2025 vor Publikum, Jury, regionalen Entscheidern und der Presse im Finale gegeneinander um den Hauptgewinn an. Des Weiteren bietet die Messe Start-ups und Unternehmen die Möglichkeit, sich als Aussteller mit einem Messestand sichtbar zu machen, neue Impulse zu gewinnen und aktiv zur Förderung des regionalen Start-up-Ökosystems beizutragen. Anmeldungen sind über unsere Homepage aktuell noch möglich. Und: Der Besuch ist kostenlos!
Mit Start-up-Teens sollen ebenfalls gezielt Schülerinnen und Schüler angesprochen werden. Durch welche Angebote kann am 4.6. bei der Gründermesse schon im jungen Alter „genetworkt“ werden?
Für Schülerinnen und Schüler ist der Vormittag des Messeprogramms reserviert. Geplant sind Innovationsworkshops mit Start-up-Teens und ein Karrierepanel, bei denen die teilnehmenden Jugendliche über die Angebote von Ausbildungsplätzen, dualen Studiengängen und aktuell freien Stellen von Unternehmen aus der Region informiert werden.
Vielen Dank für das Gespräch.

© Reinhold Blaha