Foto: Till Benzin
Oliver Jakubeit
Kurzerhand eine Tournee auf die Beine stellen, ein Interview koordinieren und fix noch ein Telefonat annehmen: Anstatt in die väterlichen Pilotenfußstapfen zu treten, tut es der Aschaffenburger Oliver Jakubeit lieber seiner Mutter gleich, die bereits seit 1992 erfolgreich Kabarettisten betreut und vermittelt. Mindestens einmal pro Woche feilt der 31-Jährige allerdings nicht am Erfolg der Künstler – dann stehen für den Schlagzeuger des Into-The-Sun-Quartetts alle Zeichen auf Rock.
Ohne Herzblut geht hier gar nichts: Als Kommunikationsschnittstelle zwischen Veranstaltern und den exklusiv vertretenen Künstlern gilt es, immer am Ball zu bleiben, nie den Anschluss zu verlieren oder gar Trends zu übersehen. Zusammen mit seiner Mutter, Agenturgründerin Barbara Jakubeit, sowie Veranstaltungs- kaufmann Jonas Noll versteht Oliver sich als „Kreativitätsverstärker“ – „Wir agieren Hand in Hand als Team, geben Impulse, initiieren neue spannende Verbindungen und entwickeln innovative, maßgeschneiderte Lösungen“, so die Firmenphilosophie.
Das Trio hilft bei der Weiterentwicklung der Bühnen- und Medienpräsenz sowie bei Imagefragen und steht bei wichtigen Entscheidungen den Kreativen zur Seite. Das Resultat? Perfekte Rahmenbedingungen für erfolgreiche Gastspiele von Akteuren, deren Auflistung sich wie das Who-is-who der deutschen Kabarettszene liest: Mathias Tretter, Proseccopack, Schwarze Grütze, Holger Edmaier, Holger Paetz, Severin Groebner, das Erste Deutsche Zwangsensemble, Hans Holzbecher und – ganz frisch – Thomas Freitag setzen auf professionelle Unterstützung aus Aschaffenburg. „Die Kabarettbranche ist relativ klein“, erklärt Oliver. Man kenne sich und pflege ein familiäres Miteinander – „mit allen Vor- und Nachteilen“, fügt er lachend hinzu. Mit einem Haifischbecken ähnlich dem der Musikbranche habe man es zum Glück nicht zu tun, erklärt der 31-Jährige. Da kann es durchaus auch mal vorkommen, dass man bei einem Event auf Michael Mittermeier trifft, der dann ausgiebig von seinen Erlebnissen während seiner USA-Tour berichtet. „Das Reizvolle an meinem Job ist es, dass ich auf die unterschiedlichsten Menschen treffe und viel unterwegs sein kann, wenn ich denn möchte“, erläutert der Aschaffenburger.
Feuer für die Planung von Darbietungen sowie an der schillernden Branche an sich hatte er früh gefangen: „Meine erste selbst organisierte Veranstaltung war ein Inlineskate-Event“, berichtet der Künstlermanager. Diverse Praktika in Werbe- und Eventagenturen bestätigten schließlich seinen Wunsch, in die Fußstapfen seiner Mutter zu treten.
Zusätzlich zu seinen diversen Aufgabengebieten betreibt er seit Kurzem außerdem einen Webshop mit zahlreichen Produkten aus dem Bereich Satire & Humor und präsentiert so unter dem Dach des Labels einLächeln erlesene Kleinkunst auf CD oder DVD. Mindestens einmal pro Woche wird zudem mit den drei Musikerkollegen von Into The Sun geprobt, die lang ersehnte erste EP soll noch in diesem Jahr erscheinen. Die Frage nach Freizeit traut man sich da kaum mehr zu stellen – belohnt wird man allerdings mit einer durch und durch sympathischen Antwort: „Golden-Retriever-Welpe Ninja bespaßen, auch mal feiern gehen und ansonsten gemeinsam mit der Liebsten die Freuden des Lebens genießen!“