„GEIL, VOGELGEZWITSCHER!“
Öfter mal was Neues! Seit langer Zeit treffen die FRIZZen ihren Gesprächspartner mal nicht persönlich, sondern via Skype – denn der Erfinder der inzwischen legendären Dreschfete, der Niedernberger Marco Fecher, lebt und arbeitet zurzeit im fernen Singapur. „Geil, Vogelgezwitscher!“ freut der sich gleich zu Beginn über die untermainische Hintergrundbeschallung unseres Gesprächs.
Im fernen Asien ist es zu diesem Zeitpunkt schon etwas später am Abend, seine Kinder hat er ins Bett gebracht. Marco Fecher befindet sich genau in dem Tageszeitfenster, das es ihm erlaubt, sich um seinen Teil der Orga des Kultevents zu kümmern. Nachdem er in den ersten Jahren die Party noch größtenteils alleine organisiert hat, teilt er sich seit geraumer Zeit die Aufgaben mit seinen Geschwistern Eva-Maria und Christoph. Entstanden ist eine schlagkräftige Veranstalterfamilienbande, die sich im Laufe der Jahre perfekt eingespielt hat.
„Ich kümmere mich um alles, was per Mail und Telefon zu erledigen ist“, umschreibt er seine To-do-Liste. Dazu gehören beispielsweise Bandbooking, Personalplanung, Einkauf, Sponsorenabwicklung und Genehmigungen. Sein Bruder, der die Bewirtschaftung des elterlichen Hofs übernommen hat und dort zudem eine erfolgreiche Gastronomie betreibt, kümmert sich um „alles, was vor Ort bewegt werden muss“, während Eva-Maria die Finanzen überwacht und nebenbei noch dafür verantwortlich zeichnet, dass kein Dreschfetengast hungrig bleibt. Zudem sorgen seine Geschwister für kreativen Input. Eine Tatsache, die für ihn schon immer einen wesentlichen Schlüssel für dauerhaften Erfolg darstellt.
Die Planungen für die diesjährige Ausgabe seien absolut im Zeitplan, was für Marco auch zu einem guten Stück daran liegt, dass man sich über die Jahre einen eingespielten Stamm an Partnern und Lieferanten aufgebaut hat. Und wenn man dem 35-Jährigen genau zuhört, ist der Stolz, der dabei mitschwingt, nicht zu überhören. Dazu hat er aber auch gute Gründe: Aus dem Stand hat er mit seiner Dreschfete das größte Bauernhof-Open-Air der Republik geschaffen und diesen Status dank eines innovativen Konzeptes und stetiger Anpassungen in den letzten 14 Jahren verteidigt. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Veranstaltung im letzten Jahr erstmals pausieren musste, da sie sich terminlich mit dem mamuku-Festival überschnitten hätte.
Dieses Jahr rollt der große Mähdrescher wieder auf den Hof – seit Anbeginn DAS Symbol für die Nacht des Jahres für über 2.000 Partyfreunde jedes Alters. Für Marco persönlich bedeutet das unter anderem aber auch ein geschicktes Zeitmanagement. Denn der IT-Spezialist, der seit 2013 in Singapur für einen großen deutschen Konzern tätig ist, kommt eine Woche vorher nach Deutschland, wickelt noch einige geschäftliche Termine ab und klinkt sich dann ab Donnerstagabend in die letzten Vorbereitungen ein, um den Marienhof zwischen Niedernberg und Großostheim in den Hotspot der Region zu verwandeln. Dabei freut er sich besonders auf das Partyverhalten der Deutschen. „Klingt komisch, ich weiß. Aber in Singapur wird beispielsweise bei Livebands nicht getanzt. Das Publikum sitzt an Tischen und ist in seinen Regungen eher überschaubar – und das, obwohl da echt saugute Bands spielen“, so Fecher. Bei seiner Dreschfete undenkbar, macht doch das wild feiernde Publikum die Area gerne mal zu einem brodelnden Hexenkessel. Trotzdem hat er ein paar kleine Specials aus seiner neuen Heimat im Gepäck …