„Eine Woche Rock ’n’ Roll auf Tour fehlt mir manchmal!“
Viele von euch haben bisher wahrscheinlich weder den Namen gehört noch das Gesicht bewusst wahrgenommen. Und doch hatten die meisten schon mit Dominik Straßer zu tun, wenn auch nur indirekt. Solltet ihr nämlich beim Kinder-Kultur-Tag, dem Fest Brüderschaft der Völker, der Eröffnung des neuen Hauptbahnhofs oder einer Veranstaltung des „Sommers in Aschaffenburg“ gewesen sein, sorgt unter anderem Dominik dafür, dass dort alles so läuft wie es läuft, ihr euch zu jeder Zeit sicher fühlen könnt und einfach eine gute Zeit habt.
Quasi ein Musterbeispiel für die oft genannten „Leute im Hintergrund“. Denn mit seiner Firma AV Design, einem Planungsbüro für Veranstaltungs-, Konferenz- und Medientechnik sowie Dienstleister im Bereich der Eventlogistik, betreut er zahlreiche Kunden europaweit. Unter anderem aber auch die (Heimat-)Stadt Aschaffenburg und deren Instanzen wie Kulturamt, Stadtjugendring oder die Abteilung Wirtschaftsförderung. Beim Fest Brüderschaft der Völker beispielsweise obliegt ihm die Gesamtplanung und -umsetzung im technischen, sicherheitstechnischen und infrastrukturellen Bereich, was inzwischen – in Verbindung mit all den anderen städtischen Veranstaltungen – einen nicht zu verachtenden Teil seiner zeitlichen Ressourcen einnimmt, obwohl sich diese Entwicklung zu Beginn seiner Selbstständigkeit nicht abgezeichnet hat. „Ganz ehrlich, eigentlich bin ich wegen des Rock ’n’ Rolls in den Job eingestiegen“, erzählt er. Und das schon sehr früh. Denn bereits seit seiner Abi-Zeit arbeitet Dominik, Jahrgang 1974, selbstständig und ging zuerst durch eine harte Schule, wie er selbst sagt: „In den Anfangstagen war ich als Tonmann mit Künstlern wie Marianne & Michael, Gitti & Erika oder Rex Gildo auf Tournee.“
Ein parallel laufendes Studium der Elektrotechnik bricht er aufgrund grassierender Langeweile ab und beginnt kurz darauf ein duales BA-Studium bei der PA-Sound in Frankfurt, damals erste Technikdienstleister-Adresse für große Tourneeproduktionen. Und ehe er sich versah, waren auch die ihm übertragenen Projekte von anderer Qualität: Als technischer Leiter betreute er in dieser Zeit unter anderem Tourneen von Xavier Naidoo, Busta Rhymes und The Hooters.
2002 zog es ihn zurück nach Aschaffenburg und mit der Gründung seiner Firma komplett in die berufliche Unabhängigkeit. Seit dieser Zeit kümmert er sich mit seinem Geschäftspartner und seinem Team um die technischen Belange bei großen Firmenveranstaltungen, Galas und Konferenzen. Erst kurz vor unserem Treffen kehrte Dominik von einer Produktion aus der litauischen Hauptstadt Vilnius zurück, wo er bei einer mehrtägigen CEO-Tagung eines mächtigen Dachverbandes für die Licht-, Ton- und Medientechnik verantwortlich war – um direkt im Anschluss in den Planungsendspurt für das bevorstehende Fest Brüderschaft der Völker einzusteigen. Letzteres betreut er, seit Umstrukturierungen im Orga-Team 2010, den Bedarf an einem externen Dienstleister in seinem Fachgebiet ergeben hatten. Und anscheinend macht er seinen Job gut, der liebe Herr Straßer, denn wie eingangs erwähnt, wurden seine Aufgaben im Bereich der städtischen Events nicht weniger.
Und wie ist das jetzt mit dem Rock ’n’ Roll? Ein sichtlich entspannter und zufriedener Dominik muss lange überlegen. „Ein oder zwei Wochen mit einer Rock-Produktion im Tourbus unterwegs zu sein, das fehlt mir manchmal“, gibt er zu, nur um direkt anzufügen: „Aber das Problem an der Sache ist … wann?“