Ist das Kunst oder kann das weg? Heutzutage wird man geradezu überschüttet mit medialen Angeboten. Seien es drölf verschiedene Streamingdienste in nahezu jedem Bereich oder tausende selbst ernannte Meisterliteraten, die meinen, sie seien der nächste Tolkien. Wer soll bei dieser Reizüberflutung noch durchblicken? Und genau an dieser Stelle kommt der hauseigene FRIZZ-Volontär ins Spiel …
Alles hat ein Ende …
Genau ein Jahr ist es her, dass Føbs Favourites für alle treuen Leserinnen und Leser das Licht der Welt erblickte. Viele Serien, Bücher, Filme und Alben später findet das Konzept zum einjährigen Jubiläum sein großes Finale. Passend zum Monat Dezember und zur (vor-)weihnachtlichen Zeit möchte ich meine Lieblinge mit thematischem Bezug zum Fest der Liebe, Freundschaft und Familie teilen. Schließlich soll man aufhören, wenn es am schönsten ist.
Klaus
In der Netflix-Animationsproduktion von 2019 erhält der Postbote Jesper den Auftrag, in Spendelberg auf einer kleinen Insel weit nördlich des Polarkreises die dortige Filiale zu führen. Ebenda angekommen, muss er am eigenen Leib schnell erfahren, wieso seine Vorgänger ausnahmslos nach kurzer Zeit die Flucht ergriffen. Die kleine Ortschaft wird von interfamiliären Fehden, gegenseitiger Abneigung und depressiver Stimmung geprägt. Bald muss Jesper eine Lieferung zu einer abgelegenen Hütte bringen, in der ein scheinbar griesgrämiger alter Mann namens Klaus wohnt. Dieser besitzt ein Talent in der Arbeit mit Holz und damit verbundener Spielzeugschnitzerei. Jesper möchte die psychischen Wunden von Klaus und der anderen Dorfbewohner heilen und eine Bescherungstraditionsgeschichte, die so noch nie erzählt wurde, nimmt ihren Lauf.
A Christmas Carol
Die meisten kennen die Geschichte um den alten, knauserigen Geizhals Ebenezer Scrooge bestimmt durch die zahlreichen filmischen Umsetzungen – mal mehr, mal weniger komödiantisch, mal animiert und mal mit dem großen Bill Murray in der Hauptrolle. In der Vorhweihnachtsnacht erscheinen Scrooge die Geister des vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Fests, um ihm die Bedeutung familiärer Zuneigung begreiflich zu machen und seine Traumata aus Kindheitstagen sowie den jüngsten Verlust seines langjährigen Kollegen und Freundes Marley aufzuarbeiten. Seitdem er sein Geschäft alleine führen muss, ist er noch überkandidelter und unbarmherziger geworden in seiner Kreditvergabe. Die etwas längere Kurzgeschichte von Charles Dickens besitzt außerordentlichen schriftstellerischen Wert und eignet sich hervorragend für eine Lektüre an einem gemütlichen Adventssonntagnachmittag.
Weihnachtsmann & Co. KG
Die Zeichentrickserie ist für alle Kinder der 90er-Jahre und solche, die irgendwie mittelmäßig halbgar dazugehören – so wie ich – schlicht und ergreifend Kult. Mit einer Spielzeugmaschine produzieren der Weihnachtsmann und seine drei Elfen Trixi, Jordi und Gilfi, die alle unterschiedliche magische Fähigkeiten besitzen, haufenweise Geschenke. Sein rockmusikliebhabender Nachbar Grantelbart versucht der weihnachtlichen Unternehmung mit Firmenstatus immerzu den Garaus zu machen. Seit 26 Jahren begeistern alljährlich die genauso vielen Folgen das junge und inzwischen auch jungerwachsene Publikum. Auch wenn es in meinem Alter dabei nur um nostalgische Faktoren geht, ist die Serie auch heute noch durchaus moralisch ansprechend und unterhaltsam für die kleinen Zuschauer.
Christmas Vibes but not Christmas Songs
So manch Musikschaffende haben bereits bewiesen, dass man selbst mit musikalisch minderwertig qualitativer aber catchiger, ohrwurmender Weihnachtsmucke quasi in Frührente gehen kann. Fragt mal Mariah Carey oder Wham! … Die drucken heutzutage noch mit teilweise jahrezehntealten Songs von 1.11. bis Ende Dezember Unsummen an Kohle. Es soll aber auch Künstler geben, die melodisch den passenden Tonus treffen und – man höre und staune – textlich durchaus Tiefe mitbringen. In der oben genannten Compilation werden Blüten der Musikgeschichte vereint. Darunter „altbackene“ Musiker wie Nat King Cole mit „Stardust“, Billie Holidays „I’ll be seeing you“ aber auch junge aufstrebende moderne Musiker, die sich gerade einen Namen machen. So stehen Sam Fender mit „Winter Song“ und Stephan Sanchez mit „Until I found You“ auf der Liste. Die Zusammenstellung lässt sich auf Spotify genießen und bläst, wie der Titel schon verrät, in sanfter Weise den richtigen vorweihnachtlichen Vibe auf die Ohren.