
©Timo Raab
Mattes
Aktuell bringt sich eine junge und sehr vielversprechende Band in Position, um – ausgehend von den sehr guten Möglichkeiten der regionalen Musikszene – die nächsten Schritte
zu gehen. Ihr Name: Mattes. Der nächste Schritt: Veröffentlichung der Debüt-EP am 7.7. im Colos-Saal. Aber erst mal der Reihe nach: Mattes, das sind Namensgeber Matthias Ball (Vocals, Git.), Christopher Rettinger (Git.), Johannes Schmitt (Drums) und der zuletzt hinzugestoßene Timo Rügammer (Bass).
Nachdem der Ursprungsdreier aus dem Raum Aschaffenburg bereits seit mehreren Jahren zusammen Musik schrieb, die im englischsprachigen Rockbereich angesiedelt war, verordnete man sich im Frühjahr 2015 eine Radikalkur. Seitdem widmet sich die Band konsequent ihrem Pop-Rock mit unüberhörbaren Anleihen der zeitgeistigen Singer/Songwriter-Schule und ausschließlich deutschen Texten: „Vom Stil her sind wir vielleicht vergleichbar mit Leuten wie Thees Uhlmann, Bosse oder Joris“, erzählt Matthias zwischen zwei Probeeinheiten und berichtet direkt auch von den jüngsten Aktivitäten. Denn in den letzten knapp zwei Jahren ist viel passiert im Hause Mattes. An die 20 Songideen, viele davon entstanden während eines einjährigen sozial motivierten Bolivien-Aufenthalts von Matthias, hat die Band im Kollektiv zu mitreißenden Nummern ausgearbeitet und bühnentauglich gemacht.
Viele weitere Skribbels warten bereits darauf, unter die Fittiche des kreativen Vierers genommen zu werden. Zuletzt hatte man schließlich die Qual der Wahl, denn fünf Nummern mussten bestimmt werden, die es auf die kommende EP schaffen. Direkt gesetzt, weil zudem auch namensgebend für den Silberling: „Karussell“. „Das war eine der ersten Nummern, die ich auf Deutsch geschrieben habe. Sie spiegelt Gefühle wider, die mich damals sehr bestimmt haben. Ich stand vor wichtigen Entscheidungen bezüglich meiner persönlichen Zukunft und hatte Selbstzweifel und Angst vor dem Unbekannten.“
Wenn man die weiteren Themenfelder anschaut, die Mattes verarbeiten, steht der EP-Titel „Karussell“ aber auch sinnbildlich für die Vielfalt und das Tempo des Lebens. Das Zwischenmenschliche wird in den Texten ebenso behandelt wie die Lust am Reisen, die Zwickmühlen des Erwachsenwerdens oder die Reflexion des eigenen Ichs. Ab März ist die Band nicht nur live unterwegs (unter anderem am Sa., 11.3., im moments), dann beginnen auch die Recordings in der Darmstädter Klangkantine. „Bei den Arrangements ist es uns extrem wichtig, dass diese nicht zu ausgelutscht oder abgetreten klingen“, gibt Matthias die Marschrichtung vor.
Und wo soll all das hinführen? „Regelmäßig spielen, vielleicht irgendwann mal eine kleine Tour fahren und hart dafür arbeiten, unsere Musik nach vorne zu bringen. Denn die steht bei uns im Vordergrund. Wir sind bereit, für unsere Musik ins Risiko zu gehen!“JENS TRIERWEILER