BANDBESPRECHUNG 2|2013: JD WOOD
„Mutter, soll ich meine Karriere als Energieanlagenelektroniker bei einem zukunftsträchtigen Energieversorgungsunternehmen hinwerfen und mich lieber voll und ganz der Musik widmen?“ Mit Nein antworten diejenigen, die im Leben sicher stets nach allen Regeln gespielt und brav ihre Daueraufträge im Blick haben.
Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt – das dachte sich 1991 auch der musikbegeisterte Jörg Dewald, damals gerade zarte 21 Jahre jung, als er sich für den steinigeren wie auch unsichereren Weg entschied und ein Musikstudio eröffnete. 22 Jahre später ist Dewald alias JD Wood erfolgreicher, gefragter Musikproduzent, Bandleader und Solokünstler, Komponist für Großaufträge wie Lasershows, Radio- und YouTube-Trailer sowie Gewinner unzähliger Awards, darunter beispielsweise der „Songwriter of the year 2008“-Preis beim renommierten UK-Songwriting-Contest. Doch wer ist dieser JD Wood, der in Aschaffenburg lebt und von dem einige sicherlich noch nie gehört haben?
Bereits mit fünf Jahren setzt Mama Dewald ihren Sohn ans Klavier, mit sechs lernt er parallel das Schlagzeugspielen, mit zehn soll es dann auch noch die Trompete sein. Schnell wird deutlich, dass der verspielte Junge musikalisches Talent hat. Seine Karriere startete der Multi-Instrumentalist nachdem einige Kontakte im Musikbusiness geknüpft wurden. So kommt es zu Songwriting-Aufträgen und Produktionen mit so unterschiedlichen Künstlern wie beispielsweise Melanie Thornton, Kim Sanders, Erasure, Ralph Siegel oder Talla 2XLC, um nur die bekannteren Namen zu nennen.
Einen definitiv respektablen Erfolg feiert JD Wood 1994, als er für die Remix-Version des Titels „When do I get to sing my way“ von The Sparks die Goldene Schallplatte erhält. Ein weiteres Highlight seiner Karriere ist die Zusammenarbeit mit der Star-Geigerin Vanessa Mae, für die er einen Titel komponierte und auch selbst als Sänger performen durfte. Diese Erfahrung prägt JD Wood nachhaltig, denn fortan schreibt er eigene Popsongs und veröffentlicht diese in unregelmäßigen Abständen auf seinen Soloalben – die mit Erfolg auch in den USA oder Kanada vertrieben werden. Seine beiden CDs „In my dreams“ (2009) oder „World Of Emotions“ (2012) bringen es auf das gleiche Niveau radiotauglicher Songs wie zum Beispiel die eines Phil Collins’ oder Bryan Adams’.
JD ist viel unterwegs und hat einen stets vollen Terminplan – und trotzdem findet er die Zeit und Inspiration, zeitlose Liebesballaden oder groovige Uptempo-Nummern mit Ohrwurmgarantie zu schreiben. Im März erscheint sein drittes Album „World Of Emotions – Part II“. Darauf angesprochen lacht Dewald: „Da ich schon zum ersten Teil so viel Material hatte, konnte ich ohne Probleme ein weiteres Album zusammenstellen, ohne alle von mir verfassten Titel verbrauchen zu müssen. Ich habe für Part two zwar ein paar ganz neue Songs geschrieben, aber die sprudelten einfach aus mir heraus.“