
BANDBESPRECHUNG 5|2011: ORANGE AMBER
Newcomer kann man Orange Amber schon lange nicht mehr nennen. Bis 2003 reicht die Bandgeschichte zurück. Erlebt haben die vier Jungs in dieser Zeit einiges, der Durchbruch lässt aber noch auf sich warten. Ob das geplante Debütalbum daran etwas ändern wird?
Paul Ritter (Gesang, Gitarre), Till Keller (Gitarre) und Max Sauer (Drums) kennen sich von Kindesbeinen an. Damals spielten die Väter noch gemeinsam in einer Band. Die Backstage Areas, aber auch die Bühnen waren schon immer ein Stück Zuhause für die Drei. Beinahe unausweichlich also, dass aus dieser Verbindung eine Band entstand. Nach jahrelangem Hin- und Hergezerre an der Aussage „Komm! Wir machen mal eine Band!“ war es dann schließlich soweit. Zu Beginn noch mit anderem Bassisten unter dem Namen October, startete die erste eigene Musikkarriere. Nach einigen Umbrüchen stieß schließlich 2007 Simon Herrmann als Bassist hinzu und Orange Amber begannen ihr musikalisches Treiben.
Vom Brit-Rock der früheren Tage haben sie sich verabschiedet, Psychadelia und eingängige Gitarrenbetten sind neu dazu gekommen. Hör- und spürbar sind die Einflüsse von Weltbands wie Pink Floyd und The Doors. Zu seinen Lieblingsbands zählt Sänger Paul auch The Verve.
Die Texte von Orange Amber erscheinen sehr schwammig. Das ist auch volle Absicht. „Ich traue meinen Englischkenntnissen nicht so weit, um voll ausgegorene Texte über hochgestochene Themen wie zum Beispiel Politik zu verfassen. Lieber lasse ich dem Hörer viel Spielraum für Interpretationen, denn jeder denkt anders über solch offene Texte. Die Musik tut ihr übriges.“
„Ich würde mir mehr Bands wünschen, die wie wir abseits des Mainstream ihr eigenes Ding machen.“, spricht er aus, lobt aber die Aschaffenburger Musik- und Kulturszene in den höchsten Tönen. „Aschaffenburg hat eine extrem hohe Banddichte und eine extrem gute Qualität innerhalb der lokalen Musikszene. Die Förderung, vor allem über das JUKUZ, für junge Musiker ist super. Durch endlos viele Möglichkeiten kann man sich hier sehr einfach eine erste Fanbase schaffen.“
Schon fertig aufgenommen, aber noch in den letzten Schritten zum Mastering, befindet sich derzeit das Debütalbum der Formation. Auf einen festen Termin wollen sich die Jungs nicht festnageln lassen, „Ich kenn’ meine Band und ich kenn’ mich selber. Wenn ich jetzt einen Termin nenne, dann halten wir den am Ende eh wieder nicht ein. Lieber erstmal die Platte fertig machen“.