Foto: Steffen Stojan
BANDBESPRECHUNG 12|2015: BETRAYAL
Eine Biografie voller Wandel und Umbrüche. Dennoch: Immer wieder zusammengerafft und weitergemacht – und das seit zehn Jahren. Das zeugt von Stärke sowie Motivation der vierköpfigen Besatzung Betrayals. Anfang 2005 in Aschaffenburg gegründet, musste die Band zahlreiche Besetzungswechsel über sich ergehen lassen. Von den Gründungsmitgliedern sind lediglich Kilian an der Gitarre und Manuel an den Drums übrig geblieben. Das aktuelle Line-up komplettieren Sänger und Gitarrist Alexander sowie Bassist Philipp. Im Jahr 2007 veröffentlichte die Combo ihre Debüt-EP „Of Lust and Loss“, welche noch am Erscheinungstag restlos vergriffen war. In der Region hatten sich Betrayal bis dato bereits eine nicht unbeachtliche Fanbase erspielt. Sie wurden gar mit Bands wie At The Gates, The Black Dahlia Murder oder auch Misery Index verglichen. Für 2016 versprechen die Vier nun den ersten Longplayer. Dieses Jahr gab es dank einer Demo bereits erste Eindrücke des Schaffenswerks zu hören. Selbstredend bleibt Betrayal dem Death Metal treu, jedoch soll der Silberling bedeutend ausgereifter und durchdachter auftreten – nicht zuletzt dadurch, dass es sich bei der Veröffentlichung um ein Konzeptalbum handeln wird. Die Dramaturgie orientiert sich thematisch an Selbstreflexion, Erwachsenwerden sowie der äußeren Einflussnahme auf das Gedankenkonstrukt des Individuums. Momentan verschanzt sich das Quartett im Unleash The Sound Studio, dem die Produktion des Albums obliegt. Die Schlagzeugaufnahmen sind bereits im Kasten – Bass, Gitarren und Gesang folgen innerhalb der nächsten Monate. Apropos Gesang: Nachdem der Vokalist der ersten EP – nebst zahllosen potenziellen Ersatzfrontmännern – aus persönlichen Gründen die Musik hintenan stellen musste, übernimmt Gitarrist Alex seit Ende 2014 den Gesangspart. Gitarrist Kilian betont: „Für Alex ist das live eine Doppelbelastung, weil er seine Gitarrenparts nach wie vor spielt und alleine das schon recht fordernd ist. Trotzdem halte ich das – bei aller Bescheidenheit – für eine der besten Entschlüsse der Band.“ Für Kilian und Manuel war Betrayal die erste Formation, in der sie musikalisch aktiv wurden. Damals waren sie 15 Jahre alt und wollten zu einem Teil der Metalszene werden – egal, in welcher Größenordnung. „In erster Linie wollten wir einfach nur zusammen Musik machen“, so Schlagzeuger Manuel. Mit der Zeit wuchs jedoch der Wunsch, sich musikalisch individueller auszudrücken. „Das lässt sich – für manche Menschen mag das befremdlich klingen – mit Death Metal nach wie vor sehr gut realisieren“, ergänzt Kilian.
Nächster Gig: Jubishow – Fr., 11.12., 19 Uhr; JUKUZ, Aschaffenburg