Foto: Björn Friedrich
BANDBESPRECHUNG 10|2012: FRANZ ’N’ FRIES
Es gibt im Aschaffenburger Raum unzählige Duos und Trios, die sich der gesamten Rock- und Popliteratur in rein akustischer Form nähern – und es gibt Franz ’n’ Fries. Eigentlich bringt dieses Statement alles zu sagende auf den Punkt. Trotzdem sollten wir einen genaueren Blick werfen, denn diese Combo ist auf eine sehr angenehme Art und Weise einfach outstanding. Die namensgebenden Gründungsmitglieder Franz-Josef („Eff-Jay“) und Andy Fries dürften jedem halbwegs ambitionierten Musik- und Partyfreund des erweiterten Landkreises bekannt sein. Andy durchspielte Bands wie Back Today oder Picture So und gehört zudem seit Urzeiten zur legendären Combo YEAH. Zusammen mit Eff-Jay stand er von 2007–2011 mit der Coverinstitution Beat G’s auf der Bühne, zudem bilden beide bis heute ab und zu den „Scheißbackground“ unserer heißgeliebten „Scheißkapelle“ Boppin’B. Und um dem Ganzen das Krönchen aufzusetzen, waren beide sogar mal Teil der Band des mundharmonikaspielenden „Supertalent“-Gewinners Michael Hirte.
Angefangen hat die musikalische Reise aber schon viel früher. Nach gemeinsamem Beginn im Aschaffenburger Jugendchor machten sich die Gebrüder Fries (später „Fries Brothers“) als unplugged-Duo einen Namen in Aschaffenburg. Über all diese Jahre blieben zwei Eckpunkte wie in Stein gemeißelt: „Wir haben nie geprobt und die Texte immer abgelesen, denn die können wir uns einfach nicht merken!“, klären uns die beiden auf. Die dritte Konstante ist die ungeheure Musikalität der Friesen, denn neben ihren Instrumenten wird aufgrund blinden Brüderverständnisses auch beim Gesang in allen Lagen geglänzt. Den Ausschlag zur Aufstockung des Line-ups gab dann schließlich der 50. von Joe Schocker. Vom Jubilar wurde kurz und knapp bestimmt, dass die beiden zusammen mit Gitarrist Guido Geis ihren musikalischen Beitrag zum Geburtstagskonzert im Colos-Saal leisten sollten. Und das klappte dermaßen gut, dass Guido seitdem fest mit im Boot sitzt.
Das Ergebnis? Kann sich absolut hören lassen. Mit einem Set quer durch die Musikgeschichte, das sogar Perlen von Künstlern wie Tina Turner oder den Talking Heads enthält, wird seitdem das Volk missioniert. Die perfekte musikalische Umsetzung und ausgefeilte Gesangsarrangements sind hierbei die Markenzeichen, die man in der jüngsten Vergangenheit schon bei Gigs wie im VIP-Zelt der Viktoria am Schönbusch auf die Ohren bekam.