BANDBESPRECHUNG 03|2016: EVERGLADE
Seit nunmehr fast sieben Jahren entern die Mannen von Everglade mit akribischer Regelmäßigkeit die Bühnen der Region. Dass die Band überhaupt so lange überdauert, hätten die fünf Musiker in manchen Momenten selbst nicht geglaubt. Die Initialzündung für das Projekt gab Sänger Thomas Spatz, der nach dem Studium in seine Heimatstadt Aschaffenburg zurückkehrte. Obwohl er Musik auf Lehramt studierte und in diesem Zusammenhang Gesangsunterricht genossen hatte, war er bis dato nie Teil einer Band gewesen. Das sollte sich jedoch schnell ändern: Er kontaktierte seinen alten Schulfreund Tobias Haase, der durch seine Gitarristentätigkeit bei diversen Aschaffenburger Combos wie beispielsweise Heatwave sehr gut in der hiesigen Musikszene vernetzt war.
Thomas traf sich mit Tobias, dieser war von den Songideen seines Kumpels mehr als begeistert. Eins führte zum anderen und ehe sie sich versahen, saßen Bassist Stephen Herold sowie Drummer Daniel Müller – die beide vorher schon mit Tobias bei Sox in the Box musiziert hatten – mit im Boot: Everglade war aus der Taufe gehoben. Später stieß Gitarrist Dominik Zimmermann zur Band, der aufgrund eines längeren Auslandsaufenthaltes mittlerweile durch Markus Schweitzer ersetzt wurde.
Inspiration finden Everglade in der Musik von Bands wie Matchbox Twenty, U2 oder auch Coldplay. Zwar beschäftigen sie sich auf privater Ebene ebenso mit ernsten Themen wie die aktuellen weltpolitischen Entwicklungen – in ihrer Musik verarbeiten sie jedoch überwiegend andere Motive. „Freundschaft, Freude am Leben, Zufallsbegegnungen und – wie üblich in der Popmusik – Beziehungskrisen sowie Trennungsschmerz. Die großen Gefühle eben“, so Thomas, der sich für die Lyrics verantwortlich zeigt. Das alles verpacken die Fünf in radiotaugliche Songstrukturen, garnieren diese mit einer Portion Zeitlosigkeit und begeistern somit ihre Fans stets aufs Neue.
Im Jahr 2013 erschien das Debütalbum „Twelve“, 2014 folgte die vielfach gefeierte EP „Go for it“. Insgesamt verfügen Everglade mittlerweile über ein Repertoire von 19 selbstkomponierten Songs. Weitere CDs sollen vorerst nicht folgen. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich das Quintett auf seinen Lorbeeren ausruht. Vielmehr möchten die Musiker den wechselnden Anforderungen des Musikbusiness entgegenkommen: So ist geplant, neue Songs über Streaming-Dienste zur Verfügung zu stellen. Ihr Können stellten die Fünf bereits auf dem Aschaffenburger Stadtfest sowie einigen regionalen Festivals unter Beweis. Das Live-Vergnügen wollen die Musiker nun noch häufiger erleben – auch außerhalb Aschaffenburgs.