Unten am Fluss
Die Nachricht schlug Anfang Mai ein wie eine Bombe: Der Verein Musik, Kunst- & Kulturinitiative e. V. sagte seine für 8.6. geplante Veranstaltung Unten am Fluss überraschend ab. Grund für die Entscheidung waren kurzfristig erteilte Auflagen der Stadt Aschaffenburg, die die Organisatoren nur wenige Wochen vor dem Event nach eigener Aussage nicht mehr umsetzen konnten. Sehr bedauerlich, denn Unten am Fluss ist eine kostenfreie Open-Air-Veranstaltung, welche es so in Aschaffenburg kein zweites Mal gibt. Die Premiere 2012 richtete die Stadt noch selbst im Rahmen eines Förderprogramms zur Belebung des Mainufers aus. 2013 übernahm dann der 250 Mitglieder starke Verein mit großer Begeiste-rung und ehrenamtlichem Engagement die -Planung und Durchführung. Die Veranstaltung galtals ein -offenes Happening in chilliger Atmosphäre, gespielt wurde Musik aus dem House-/Ambient-/Techno-Bereich.
Doch welche Gründe führten überhaupt zu den strengen Auflagen? Auch hier ist es wie so oft: Ein paar Wenige sorgen mit ihrem Fehlverhalten dafür, dass viele andere da-runter leiden müssen. „Auffällig war, dass ein Großteil der angetroffenen Störer unter dem Einfluss selbst harter Drogen stand und hierdurch die polizeiliche Lagebewältigung bisweilen wesentlich erschwert wurde“, so die Polizei in ihrer Bewertung des UAF 2018. Die Ordnungshüter empfehlen daher einige Änderungen, etwa einen Zaun um das Open-Air-Gelände. Doch die erst so knapp vor dem Veranstaltungstermin geforderten Maßnahmen können die Organisatoren in der verbliebenen Zeit nicht durchführen. So sah sich das UAF-Team gezwungen, das Event trotz bereits geleisteter Arbeit und Vereinbarungen mit Kooperationspartnern für dieses Jahr zu canceln.
Aus am Fluss! Die Absage sorgte nicht nur in den sozialen Medien für Empörung und löste eine breite -Diskussion aus. Nachdem der Vorfall derart hohe Wellen schlug, bat FRIZZ involvierte Personen um Stellungnahmen. Bekommen haben wir aber lediglich Verweise auf andere Stellen oder den von Oberbürgermeister Klaus Herzog versprochenen „Runden Tisch“. Ein fixer Termin für diesen wurde aber bis Drucklegung nicht anberaumt. Es entsteht der Eindruck, dass das Thema vielen zu heiß ist, um sich mit klaren Aussagen aus der Deckung zu wagen. Bleibt also nur, voller Spannung auf das Ergebnis des angekündigten Zusammentreffens aller Beteiligten zu warten.
Die Veranstalter indes zeigen sich optimistisch: „Wir versuchen, mit dieser Herausforderung genauso positiv umzugehen, wie auch bisher jedes Jahr die Atmosphäre von Unten am Fluss positiv und offen war. Ich bin davon überzeugt, dass wir eine Lösung finden“, erklärt Mit-Organisator Timo Geißel zuversichtlich gegenüber FRIZZ.
Und wer sich bereits gefreut hatte, kann wenigstens im Sinne von UAF tanzen und feiern: Am 8.6., ab 22 Uhr lädt das Quincy Schultz zum „UAF – das letzte Abendmahl für 2019“ mit Cinthie, Robert Drewek und dem SWEAT--Rave-Team ein.