Das einzig Gute an Corona: Festival-Sonne Andi Hefter und ihre Kolleginnen Clara Englert und Andrea Bayer hatten Zeit, ihre seit 2019 geplante Fest-Dokumentation zu realisieren. Das Ergebnis: Eine ebenso informative wie liebevolle Broschüre über die aktive Jugendarbeit auf unserem Lieblingsfest!
Für alle, für die der Besuch des Fests „Brüderschaft der Völker“ auf dem Aschaffenburger Volksfestplatz einen festen Termin im jährlichen Juli-Kalender einnimmt, möchten wir im folgenden Artikel eine tolle Lektüre für sommerlaue Abende am See, in der Hängematte oder an eurem persönlichen Lieblingsplatz vorstellen. Allen anderen, für die der Brüderschafts-Besuch noch keinen Pflichttermin darstellt, möchten wir Selbige wärmstens ans Herz legen, um schnellstmöglich auch zur ersten Gruppe zu gehören. Achtung Spoiler: Beides, also lesen und hingehen, kann euer Leben nachhaltig bereichern!
Und darum geht’s: Die verantwortlichen Personen aus dem Stadtjugendring, namentlich Andi Hefter, Uli Kratz und Team, hatten bereits 2019 die Idee, eine gedruckte Dokumentation über das FBDV auf den Weg zu bringen. Das Jahr 2019 spielt in diesem Zusammenhang keine zufällige Rolle, vielmehr feierte der SJR in besagtem Jahr ein kleines, internes Jubiläum: Zehn Jahre zuvor, im Jahr 2009, übernahm der Stadtjugendring unter der damaligen Vorsitzenden Jennifer Friebe die Gesamtleitung der Veranstaltung und fungiert seither als Kopf des bayernweit größten integrativen Bürgerfests, das von Jahr zu Jahr in sämtlichen Bereichen stetig wächst und sich inhaltlich weiterentwickelt. Zeit also, auf eben diese Entwicklung des FBDV zurückzublicken und ein Resümee zu ziehen, welche der damaligen Prognosen und Zielsetzungen sich bestätigt haben. Und vor allem auch, warum dies so ist.
Das Ergebnis, das Andi Hefter mit Unterstützung von Clara Englert, Andrea Bayer und vielen weiteren fleißigen Helfern realisiert hat, ist wunderschön geworden und hört auf den Namen „Aschaffenburg verbindet Welten – Junge Menschen engagieren sich“. Eine Broschüre, die das breite Spektrum der Aschaffenburger Jugendarbeit und einer engagierten Vereinswelt quer durch die hier lebenden Kulturen abbildet und dabei das große Entwicklungspotenzial, den Ideenreichtum und die gemeinsame Vision junger Menschen für die Zukunft unserer Stadt verdeutlicht. Auf 132 Seiten wird ein Blick hinter die Kulissen der SJR-eigenen Festeinrichtungen wie Radio Klangbrett-Bühne, Zukunftszelt, Infopoint, SJR-/Café ABdate-Infozelt oder das ab 2018 etablierte Pflegezelt geworfen, die SJR-Vorstandschaft, das Technikteam und die Festfamilie werden ausführlich vorgestellt und die Einbindung städtischer Einrichtungen wie JUKUZ oder das Integrationsmanagement werden in der Art ihrer Präsenz auf dem Fest porträtiert.
Das Herzstück des reichlich bebilderten Buches ist aber die Vorstellung der teilnehmenden Jugendverbänd. Über 20 von ihnen, von der Naturschutzjugend über die KinderKulturKarawane bis hin zur Jugendfeuerwehr finden sich in der Broschüre wieder. Ob mittels redaktionellen Beitrags oder in Form von Interviews berichten sie kurzweilig über ihren Einstieg in das Fest „Brüderschaft der Völker“, ihre Angebote und Aktionen in den drei Tagen vor Ort und lassen den Leser an ihren Highlight-Momenten und kleinen Anekdoten teilhaben. Zudem wird von jedem vorgestelltem Verein die Frage beantwortet, was sich für ihn und seine Mitglieder durch die Teilnahme am Fest verändert hat. Sehr persönlich berichten die jungen Menschen und Verantwortlichen über ihre Erfahrungen, über besondere Begegnungen und die Bereicherung für ihre Arbeit und darüber hinaus auch für ihr Leben. Nicht wenigen von ihnen wurde durch diese gemeinsame Reflexion erst bewusst, dass sie mit ihrem Einsatz und Engagement, siehe Titel, Welten miteinander verbinden. Eine umfangreiche Fotodokumentation rundet die Jubi-Ausgabe mehr als ab und zeigt tiefe Einblicke in drei Tage pro Jahr, an denen Humanität, Integration, Inklusion und die Freude am Leben in den buntesten Farben gefeiert und gezeigt werden. Und es stimmt, Bilder sagen mehr als 1.000 Worte.
Fazit: Das Fest „Brüderschaft der Völker“ verbindet seit vielen Jahren Menschen verschiedener Kulturen, Hintergründe und Generationen miteinander und bietet auf charmanteste Art und Weise einen Mehrwert für die Gesellschaft und für jeden persönlich. Wie die verantwortlichen Personen das formulieren, könnt ihr in der Broschüre nachlesen. Wie die teilhabende Festfamilie das sieht, hat eine junge Helferin perfekt und teffend auf den Punkt gebracht: „Für das ‚Brüderschaftsfest‘ würde ich sogar meine Hochzeit verschieben“. Nothing left to say.
www.sjr-aschaffenburg.de, www.bruederschaft-der-voelker.de
Begleitende Worte zur FBdV-Dokumentation
Jürgen Herzing (Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg & Schirmherr)
Das Fest „Brüderschaft der Völker“ ist für Aschaffenburg als Heimat für Einwohner aus über 140 verschiedenen Nationen von großer Bedeutung. Es zeigt den friedlichen und respektvollen Umgang, den alle Beteiligten und Besucher:innen unabhängig von Alter, Kultur und soziokulturellen Unterschieden untereinander haben und hilft dabei, Unsicherheiten zu nehmen und eventuell bestehende Vorurteile abzubauen. Das Fest gestaltet das Bild von Aschaffenburg als offene und inklusive Stadt.
Tobias Wüst (Vorsitzender Stadtjugendring Aschaffenburg)
Das Fest lebt davon, aktiv und kreativ mitgestalten zu können, von der Freude, gemeinsam etwas zu organisieren und durchzuführen und von gegenseitiger Hilfe. Gleichzeitig ist ein wichtiger Wert des Festes, dass sich Menschen begegnen und in lockerer, angenehmer Atmosphäre Freundschaften entstehen können. Vertrauen, Offenheit, Akzeptanz, Verständnis und Anerkennung sind die Grundlage dafür, dass das Miteinander Freude bereitet.
Uli Kratz (Geschäftsführer Stadtjugendring Aschaffenburg)
„Aschaffenburg verbindet Welten“ ist ein zielgerichteter Titel zur Veranschaulichung der Potenziale eines Events wie dem Fest „Brüderschaft der Völker“. Wenn Menschen sich das ganze Jahr auf ein Wochenende im Juli freuen, ihre Urlaubsplanung danach ausrichten und sogar Hochzeiten verschoben werden, muss in dieser Zeit etwas ganz Besonderes passieren. Es finden Dinge statt, die gerade für Kinder und Jugendliche einen großen Stellenwert besitzen.
Andi Hefter (Gesamtleitung Fest „Brüderschaft der Völker“)
Dass sich immer mehr Jugendverbände mit dem Festfieber infizieren, ist eine tolle Entwicklung und zeigt die integrative Kraft, die das Fest für alle Beteiligten hat. Damit noch mehr Menschen an den Erfahrungen der Gestalter:innen teilhaben können, entstand die Idee für diese Dokumentation. Egal ob inspirierend, lehrreich, turbulent oder emotional: Alle Erfahrungen zeigen, dass es sich lohnt, auf andere zuzugehen!
Burkard Fleckenstein (Ehem. Leiter des Kulturamts der Stadt Aschaffenburg)
Das Fest „Brüderschaft der Völker“ entwickelte sich über die Jahre zu einer Veranstaltung, die fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Aschaffenburg und ein wahrer Publikumsmagnet weit über die Stadt hinaus wurde. Andi Hefter und Uli Kratz ist herzlich zu danken für Ihre Initiative und ihr Engagement, mit dem sie und viele weitere Helfer:innen das Fest weiterführen und den Ruf Aschaffenburgs als lebens- und liebenswerte Stadt festigen.