In ihrem Podcastformat „Aktenzeichen Paranormal“ gehen Conny Groß und Patrick Jost unerklärlichen Phänomenen und Ereignissen auf den Grund – mit großem Erfolg. Als nächstes steht eine Livetour auf dem Programm.
Immer montags öffnen Conny und Patrick ein Aktenzeichen: In ihren Hauptfolgen tauchen sie tief in ein einzelnes Ereignis der paranormalen Welt ein. Geister, Schattenwesen, UFO-Erlebnisse, kryptozoologische Fälle, Nahtoderfahrungen, Psychokinese, Telepathie – alles, was unerklärlich ist und einen kleinen bis ausgewachsenen Schauer über den Rücken jagt, ist das Fachgebiet der beiden hauptberuflichen Podcaster und wird durch sie mit viel Expertise und Leidenschaft hörbar gemacht. Auch donnerstags meldet sich AZ Paranormal regelmäßig und stellt unheimliche und mysteriöse Erlebnisse aus den Reihen der Hörercommunity vor. Inzwischen ist die Fanbase der Beiden so groß, dass sie im November auf Live-Tour quer durchs Land gehen. Zudem gibt’s am 31.5. eine große Vorsommerparty im Hofgarten Aschaffenburg, die als großes Community-Event geplant ist. Doch bevor das alles stattfindet, hat FRIZZ Das Magazin Conny und Patrick mit ein paar ganz irdischen und leicht durchschaubaren Fragen gelöchert …
FRIZZ Das Magazin: Wie entstand die Idee zu diesem Podcastformat?
Patrick: Bei mir war die Faszination für die Thematik schon immer da. Schon in der Schule bin ich über den Hof geflitzt und hab jeden gefragt, ob ihm oder ihr schon mal was Gruseliges passiert ist. Durch andere Podcasts kam der Gedanke, selbst mal so etwas zu starten. Alles weitere wurde vom Schicksal geregelt.
Conny: Ich hatte vorher schon mal ein Format rund ums Paranormale und nach einer etwa einjährigen Pause war die Lust wieder da, weiterzumachen. Dann hat Patrick mir irgendwann auf Instagram geschrieben und aus dem Hin-und-Her-Schreiben wurde ein echtes Treffen, nach dem ziemlich schnell für mich klar war: Mit dem will ich das machen.
Seid ihr beide selbst große Fans von paranormalen Stories oder habt ihr vielmehr eine Lücke in der Podcast-Landschaft gesehen, die es zu füllen galt?
C: Beides, ehrlich gesagt. Ich bin schon lange Fan von solchen Storys – besonders nachts beim Autofahren haben mich solche Sachen immer abgeholt. Aber irgendwann hab ich gemerkt: Es gibt zwar Angebote, aber oft war das nix für mich. Entweder wurde zu viel gequatscht, bevor’s zur Sache ging, oder es wurde einfach lieblos vom Laptop abgelesen. Das wollten wir anders machen. Vielleicht liegt’s auch daran, dass ich schon länger im Audiobereich unterwegs bin. Neben Aktenzeichen Paranormal mache ich ja auch Alarmstufo und habe davor drei Jahre lang ’ne kleine Radioshow moderiert. Da entwickelt man einfach ein anderes Gespür dafür, wie man Geschichten erzählt, damit sie hängen bleiben.
Wie läuft bei euch der redaktionelle Teil ab? Wie lange dauert es, das Thema aufzubereiten, dass ihr „Live on Tape“ gehen könnt?
P: Der redaktionelle Teil ist ganz klar Connys Steckenpferd. Wenn ich recherchiere, dann steigere ich mich da auch meistens viel zu sehr rein und finde kein Ende.
C: Ich wühle mich durch Foren, lese Magazine, wissenschaftliche Artikel und auch mal das ein oder andere Buch. Gerade im englischen, spanischen und asiatischen Sprachraum gibt’s unfassbar viele Berichte, alte Legenden und spannende Texte, die hier oft völlig unter dem Radar laufen. Und ich nutze mittlerweile auch KI-Tools, um Quellen zu finden oder Texte zu übersetzen. An einem Thema sitze ich im Schnitt eine Woche. Seit wir das hauptberuflich machen geht das alles besser, denn früher, nach einem langen Arbeitstag, war’s schon zäh, sich nochmal an den Laptop zu setzen. Super ist, dass unsere Community uns ständig mit neuen Ideen versorgt. Wir haben mittlerweile ’ne Themenliste mit über 200 Punkten drauf und es werden ständig mehr. Uns wird auf jeden Fall so schnell nicht langweilig.
Donnerstags präsentiert ihr Geschichten und Erlebnisse, die euch von Hörern zugeschickt werden. Wart ihr selbst überrascht über die Menge an Einsendungen?
P: Absolut! Dass jedem Menschen irgendwann schon mal was passiert ist, haben wir vermutet, aber wie viele tatsächlich den Schritt gehen, ihre Erlebnisse zu teilen, war und ist mehr als überwältigend für uns.
C: Die Resonanz ist krass. Mittlerweile haben wir rund 850 noch nicht erzählte Einsendungen, und es kommen täglich neue. Ein Teil davon ist in ein Buch gewandert, das man online kaufen kann. Was mich berührt: Die Leute vertrauen uns und erzählen Dinge, die sie oft noch nie jemandem erzählt haben. Es ist viel, aber wir nehmen uns für jede Einsendung Zeit und geben allen eine persönliche Antwort. Auch wenn es manchmal dauert – das ist uns einfach wichtig.
Man könnte glauben, dass ihr bezüglich paranormaler Ereignisse „abgehärtet“ seid. Gibt es trotzdem Geschichten, die euch unter die Haut gehen?
P: Immer wieder und ganz unterschiedlich. Es sind sehr heftige Erlebnisse wie vom Sicherheitspersonal im Einkaufszentrum, die sich mit einem knurrenden Wesen im Elektromarkt konfrontiert sahen, oder solche, die mit dem Tod nahestehender Personen zu tun haben.
Was machen erfolgreiche Podcaster, wenn sie nicht gerade unheimliche und rätselhafte Phänomene besprechen?
P: Keine Ahnung, aber wenn wir mal auf welche treffen, können wir sie mal fragen (lacht). Wenn ich gerade mal nicht in Sachen Aktenzeichen Paranormal unterwegs bin, stehe ich meist mit Gitarren auf Bühnen oder verbringe Zeit mit meiner Freundin und meinem Hund.
C: Sind wir das? Also erfolgreiche Podcaster? (lacht) Wir machen eigentlich das, was andere auch so machen – nur eben mit Geistern. Im Ernst: Ich arbeite tatsächlich auch in meiner Freizeit oft an Themen oder gehe Einsendungen durch. Und im Hintergrund laufen immer irgendwelche Dinge, um die wir uns kümmern müssen, sei’s Merch, Buchprojekte oder Planungen fürs nächste Live Event. Pause gibt’s da eher selten, aber das ist okay. Macht ja Bock.
Ihr geht mit eurem Podcast auch auf Tour und seid quer durch die Republik unterwegs. Wie unterscheiden sich Live-Shows von normalen Aufzeichnungen?
P: Der größte Unterschied ist natürlich der Aspekt des offenen Mikrofons bei unseren Live-Podcasts. Hier können die Menschen im Publikum nämlich live und ungefiltert ihre persönlichen Erlebnisse mit allen Anwesenden teilen.
C: Und das tun sie auch – und wie! Wir haben zwar immer ein paar Storys aus der Community in der Hinterhand, aber ganz ehrlich: Die brauchen wir kaum. Ich bin jedes Mal richtig ergriffen von dem, was da auf der Bühne passiert. Die Leute sind so dankbar, endlich einen geschützten Raum zu haben, in dem sie das erzählen können, was sie sonst vielleicht niemandem anvertrauen würden. Wenn’s nach uns ginge, könnten wir da locker die halbe Nacht sitzen und einfach nur zuhören. Aber klar, es gibt Vorgaben vom Veranstalter – nach zwei bis zweieinhalb Stunden ist meist Schluss. Die Tour selbst ist für uns auch was ganz Besonderes. Unsere Community hat sich das gewünscht – und jetzt geht’s im November tatsächlich in sechs Städte. Der Vorverkauf läuft schon über unseren Veranstalter Contra Create.
Am 31.5. schmeißt ihr eine große Vorsommerparty im Hofgarten Kabarett. Warum sollten alle mit dabei sein?
C: Weil’s wieder spannend, persönlich und ein bisschen wild wird! Beim offenen Mikrofon kann jeder seine eigenen Erlebnisse erzählen und wir bringen natürlich auch ein kleines Thema mit in den Hofgarten, aber das wird noch nicht verraten, ein bisschen Überraschung muss sein.
P: Wir freuen uns am meisten auf unsere Community, weil sie der Faktor ist, auf den wir bei unserem ganzen Podcast am meisten stolz sind. Das Zusammentreffen ist einfach immer wahnsinnig herzlich. Auf der Bühne gibt’s dann die altbewährte Mischung aus Grusel, Staunen und vor allen Dingen ganz viel Humor!
C: Diese Nähe zur Community ist das, was „Aktenzeichen Paranormal“ ausmacht und für uns superwichtig! Und weil’s in Aschaffenburg – meiner persönlichen Homebase – stattfindet, wird’s danach noch richtig schön: Mein Lebensgefährte Daniel Stenger, aka Flashbaxx legt auf und wir feiern ’ne ordentliche Party. Das wird ein großartiger Abend!