Wer im Jahr 2024 während der Ausstellungszeit von „POP AB“ durch die Hallen des Stadt- & Stiftsarchivs schlenderte, dem wurde bewusst, wie viele herausragende Bands ihren Ursprung in Aschaffenburg fanden und welche Weltstars bereits auf dem Volksfestplatz, in der TVA-Halle, im Colos-Saal, Klimperkasten oder in der heutigen LINDE MH ARENA auf der Bühne standen.
Das Büro für Erinnerungskultur in Babenhausen stellte in Zusammenarbeit mit dem Stadt- & Stiftsarchiv diese beeindruckende Schau auf die Beine. Die dritten Hauptakteure verdienen aber ebenso Lob und Huldigung: Die Bürgerinnen und Bürger Aschaffenburgs, die sich noch an so viel mehr erinnerten, als die Aussteller in der Vorbereitungszeit recherchieren konnten. Durch die wertvollen Beiträge konnte „POP AB“ vor, während und nach der öffentlichen Expo stetig erweitert werden. Und diese Goldstücke aus der Fundgrube der regionalen Kulturhistorie werden nun in Form eines wertvollgestalteten und geschichtsbewahrenden Buches an die Öffentlichkeit zurückgegeben.
Popkultur und die dazugehörige Musik spielen in den Leben vieler Menschen eine prägende Rolle. Kleidungsstil, Frisuren, Accessoires, Interessen – all das sind Merkmale kultureller Prägung. Sie können je nach Alter, Region und Epoche stark variieren. Und gerade Aschaffenburg und seine Einwohner waren schon immer Schmelztiegel und Austragungsort außergewöhnlicher Einflüsse und Entwicklungen. Das ist es, was die Ausstellung und das dazugehörige Stück Literatur kompakt aber aufschlussreich präsentieren, für die Nachwelt aufbewahren und aufbereiten. Bands von A-Z, CD-Cover, Eintrittskarten, Fotos von Merchandise, bereits geschlossene und noch existierende Spielstätten, Tanz- und Subkulturszenen, Orte der kulturellen Begegnung, Zitate internationaler und regionaler Akteure, die die hiesige Musikwelt mitpräg(t)en, Medien, die propagier(t)en, Ämter die förder(te)n. All das gespickt mit spannenden Hintergrundinformationen ergibt das jüngst erschienene Ausstellungskatalog „POP AB – Sammlung Aschaffenburger Popgeschichte(n)“. Der offizielle Release wurde am 13.6. im Schönborner Hof mit Demian Skys hochwertig präsentierter DJ-Arbeit im Rahmen von „Rillen einer Stadt Part III“ gefeiert.
„POP AB“ bleibt auch jetzt noch ein laufendes Vorhaben und selbst in Buchform wird die Interaktivität des Gesamtprojekts erhalten. Auf den letzten Seiten ist Platz, um als Leser weitere Ergänzungen hinzuzufügen, die es bis zur Veröffentlichung noch nicht zum Material geschafft haben. Über den heimat:hub kann man als wissender Zeitzeuge digital Informationen einreichen, die das Material stetig erweitern und in die Sammlung des Stadt- & Stiftsarchivs aufgenommen werden.