Aschaffenburg – eine „Kulturstadt“ im besten Sinne: Auf kleinem Raum bieten zwölf Museen eine beeindruckende kulturelle Vielfalt. Besonders lebendig ist die zeitgenössische Kunstszene. Doch wie kam es dazu? Zufall oder eine tiefere Geschichte?
Der Anlass für diese große Überblicksschau ist der 100. Geburtstag mehrerer herausragender Künstlerpersönlichkeiten, die für die Aschaffenburger Nachkriegszeit prägend waren: Walter Helm († 1987), Erwin Rager († 1991), Joachim Schmidt († 2017), Wera Schröner († 2019), Gunter Ullrich († 2018) und Ernst Vollmer († 2017).
Die Ausstellung geht der Frage nach, ob diese bemerkenswerte kulturelle Entfaltung Aschaffenburgs das Resultat einer glücklichen Fügung ist oder eine tiefere historische Grundlage hat.
Woher – Wohin? Kunst in Aschaffenburg 1945–1976 zeigt die kreative Entwicklung in Aschaffenburg nach dem Krieg und bietet einen beeindruckenden Überblick über verschiedene Techniken und innovative Ausdrucksformen.
Zu sehen sind Werke von bekannten Aschaffenburger Kunstschaffenden wie Anton Bruder, Elisabeth Dering, Walter Helm, Adalbert Hock, Horst Janssen, Siegfried Rischar, Christian Schad und Gunter Ullrich. Aber auch viele Wieder- und Neuentdeckungen werden präsentiert, wie der Fotograf Erich Müller-Grünitz oder die Modegrafikerin Elfie van Treeck. Besonders hervorzuheben sind außerdem Hannes Neuner, der am Bauhaus bei Wassily Kandinsky studierte und später als Mitarbeiter von Walter Gropius in Berlin tätig war, sowie seine Ehefrau Eve Neuner-Kayser, die als erste Aschaffenburger Künstlerin nach 1945 abstrakt malte und deren Werke in renommierten deutschen Galerien ausgestellt wurden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Ausstellung ist die Rolle der Bildungsstätten und der Einfluss von Persönlichkeiten wie Anton Bruder und vor allem Gunter Ullrich, von denen die kunstpädagogische Erziehung in Aschaffenburg maßgeblich beeinflusst wurde.
Neben der Ausstellung wartet ein abwechslungsreiches Begleitprogramm auf alle Interessierten.
Öffnungszeiten: Di. 10–20 Uhr, Mi.–So. & Feiertage 10–18 Uhr