Eine Dekade kultureller Kontinuität, künstlerischer Reibung und internationaler Begegnungen. Zum Jubiläum 2025 präsentieren sich in der Grünewaldhalle 48 Kunstschaffende aus zwölf Nationen, darunter acht vielversprechende Nachwuchstalente, fünf Künstlervereinigungen und eine Galerie. In enger kuratorischer Zusammenarbeit haben Bianca Hambusch, Elisabeth Claus und Iris Solbès eine Ausstellung konzipiert, die zeitgenössische Kunst in ihrer ganzen medialen und kulturellen Spannbreite erlebbar macht: Malerei, Skulptur, Fotografie, Collage, Mixed Media, Assemblage, Cut Out, Papercut und Digitales.
Was 2015 als ambitioniertes Projekt in Erlenbach am Main begann, hat sich zu einer festen Größe in der süddeutschen Kunstlandschaft entwickelt. Heute steht die internationale Kunstmesse MAIN ART für ästhetische Vielfalt, qualitative Dichte und grenzüberschreitenden Diskurs. Der internationale Charakter, das kuratorische Fingerspitzengefühl und die gewollte Nähe zwischen Kunst und Publikum machen sie zu einem Raum gelebter kultureller Praxis.
In der Grünewaldhalle, die selbst ein Baudenkmal der frühen Moderne ist, begegnen sich am 17. und 18.5. unterschiedliche ästhetische Handschriften und Haltungen zur Welt. Die kuratorische Dramaturgie zielt nicht auf Effekthascherei, sondern auf die stillen, subversiven Kräfte der Kunst. So entsteht ein Spannungsfeld zwischen den klaren Linien der Fotografie von unter anderem Petra Pfefferle, Sonja Gerl, Saskia Reis, dem taktilen Charme keramischer Skulpturen von Gabriele Kreiss, Jutta Fiedler und weiteren, malerischen Narrationen aus China, Pakistan oder Polen – und digitalen Werken wie von Willy Flassig, die mit Augmented Reality neue visuelle Erlebnisräume öffnen. Gerade die Komplementarität von analogem Handwerk und medialer Innovation ist es, die den Charakter der Messe prägt. Dabei ist die MAIN ART nicht nur ein Schaufenster künstlerischer Positionen, sondern auch ein Marktplatz für zeitgenössische Kunst. Dieser unmittelbare Austausch schafft Transparenz, Nähe und ermöglicht Kunstliebenden einen niederschwelligen Zugang zum Erwerb von Originalen. Ob erste Zeichnung, Skulptur für den Wohnraum oder fotografische Serie als Sammlungsbeginn, die MAIN ART öffnet den Raum für nachhaltige Kunstkäufe.
Eine zentrale Stärke der Kunstmesse liegt in ihrer Offenheit: Hier findet keine elitäre Abgrenzung statt, sondern der Versuch, Kunst als Dialograum zu gestalten. Dieses Konzept wird nicht zuletzt durch das partizipative Format des Publikumspreises getragen, bei dem Besucher und Besucherinnen für ihren Liebling stimmen können. Der mit 1.000 Euro dotierte Preis ist Ausdruck einer demokratischen Geste, er würdigt nicht nur künstlerische Qualität, sondern auch Resonanz. Begleitet wird die Messe von einem fein austarierten Rahmenprogramm: Führungen durch Kuratorin Bianca Hambusch, Begegnungen bei Snacks und Drinks von Why Not Deli. Kunst wird hier nicht konsumiert, sondern geteilt. Die MAIN ART 2025 bleibt damit ihrem Grundgedanken treu: Kunst als gelebter Ort von Nähe, Reibung und Resonanz.