Als Kriegsbeute des Griechenkönigs Agamemnon erinnert sich Kassandra an die Ereignisse um den Krieg in Troja, an ihre Bemühungen, in dieser Vorkriegs- und Kriegszeit als Mensch, als Frau zu leben. Die behütete Königstochter glaubte sich glücklich, bis feine Risse das Bild des Königshauses fragwürdig erscheinen lassen. Was geht hinter den Fassaden der Macht vor sich? Wer ist der geliebte Vater, der König, wirklich? Kassandra wird hellhörig. Sie wird zur Seherin. Sie schildert das Patriarchat in seinen subtilsten und grausamsten Formen, wie Frauen zum Objekt gemacht werden, wie allmählich ein Feindbild entsteht, wie Konflikte emotionalisiert werden, wie der männliche Begriff der Ehre schließlich den Krieg unvermeidlich werden lässt.
Ein zeitlos-aktuelles Stück über die Entdeckung der eigenen Kraft, der Freiheit im Widerstand gegen Blendung und Betrug.