Sie verspotteten die Polizei, zündeten die Schule an und besangen düster den Tod des Präsidenten. Sie ließen auf Partys den Flieger abheben, beschworen die Wonnen der Kleptomanie und die Abgründe des Kokains: Ende der 70er entdeckten fünf Jungs aus Hagen die Schönheit der 3-Minuten-Gitarrenhymne mit rotzig-subversiven Texten und eroberten bald darauf die Charts: Gestatten, Extrabreit, die Erfinder des deutschen Pop-Punk. Über die Jahre ist die Band um Kai Havaii und Stefan Kleinkrieg bei Album Nr. 13 angelangt und geht seit der Reunion 2002 regelmäßig auf „Weihnachts-Blitztournee“.
Wer die Live-Shows von Extrabreit kennt, weiß, dass die echte Ereignisse sind. Die Band zelebriert ihre Songs, die sich schon in den 1980ern dem üblichen Schubladendenken verweigerten. Partyknaller und Kultsongs wie „Flieger“ und „Hurra, die Schule brennt“ werden kontrastiert von düster sarkastischen Zeitbeschreibungen wie in „Polizisten“ oder „Der Präsident ist tot“. Neben der traditionellen Hit-Packung aus über vier Jahrzehnten Bandgeschichte gibt’s auch ein paar Nummern aus dem aktuellen Album „Auf Ex!“, auf dem die Band beweist, dass sie nicht nur Nostalgie kann. Im Gegenteil, Extrabreit klingen noch immer frisch und lassen mit Partykrachern wie „Die Fressen aus dem Pott“ weiterhin nichts anbrennen.
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© Hans W. Rock