„Night Parade Of One Hundred Demons“ nennt sich das neueste Werk des Psych-Rock-Power-Trios aus San Diego. Das sechste Earthless-Studioalbum besteht aus zwei Stücken: dem 41 Minuten langen Titelsong und dem 20 Minuten langen „Death To The Red Sun“. Es gibt eine japanische Legende, in der Geister, Dämonen und schreckliche Ghouls einmal im Jahr in schlafenden Dörfern aufkreuzen und jeder, der diese Parade sieht, sofort stirbt oder von den Kreaturen mitgenommen wird. Earthless ließen sich von dieser Sage – bekannt als Hyakki Yagyō – zu ihrer neuen Scheibe inspirieren. Bassist Mike Eginton erklärt wie es dazu kam: „Es hat definitiv eine dunklere, fast böse Atmosphäre im Vergleich zu Sachen, die wir in der Vergangenheit gemacht haben. Wir sind auf ein Buch mit traditionellen japanischen Geistergeschichten auf die Night Parade of One Hundred Demons gestoßen. Ich mag die Idee, dass sich die Leute verstecken und den Wahnsinn hören, aber nicht sehen können. Es ist die Angst vor dem Unbekannten.“ Angesichts dessen überrascht es kaum, dass „Night Parade Of One Hundred Demons“ einen düstereren Ton anschlägt als der Rest des Bandkatalogs. Alles in allem ist „Night Parade Of One Hundred Demons“ nicht nur eine Rückkehr zum traditionellen Format der Band – es ist eine Rückkehr zu ihren Anfängen. „Dieses Album enthält tatsächlich das allererste Earthless-Riff“, verrät Eginton. „Wir haben es exakt 20 Jahre später aufgenommen und sind wirklich glücklich darüber, was dabei herausgekommen ist.“
Live besticht das Trio vor allem durch die Variation von Tempo und Spannung. Mit schier animalischer Power prügelt Drummer Mario Rubalcaba seinen Rhythmus in den Äther, Mike Egnitons Bass-Spiel kommt einem Kraftwerk gleich und Isaiah Mitchells Akzente an der Gitarre entziehen sich sowieso jeglicher Kritik.
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© Hans W. Rock