Der kleine Kay, der mit seiner Spielgefährtin Gerda Dach an Dach wohnt, bekommt den Splitter eines Teufelsspiegels ins Auge. Nun sieht er die Welt wie ein Erwachsener und sein Herz wird kalt wie Eis. Die Schneekönigin kann ihn nun in ihren Palast im hohen Norden entführen. Gerda macht sich auf die Suche nach ihrem Freund. Sie wird zunächst im Garten einer Blumenzaubererin aufgehalten, die ihr ein angenehmes Leben bereiten will. Eine Krähe erzählt ihr, sie habe Kay in einem Schloß an der Seite einer Prinzessin gesehen. Das erweist sich als Irrtum, aber Prinz und Prinzessin helfen Gerda weiter. Die Kutsche, die sie von den beiden bekommt, wird im Wald von Räubern überfallen. Gerda wird von einem Räubermädchen gerettet und bekommt ein Rentier, das sie nach Norden trägt. Nach einer Zwischenstation bei einer weisen Frau findet sie ihren Kay und erlöst ihn aus dem Bann des Eises. Andersens "Schneekönigin" ist, wie die meisten Märchen, eigentlich keine Geschichte für Kinder, obwohl die Bilder sehr eindringlich und einfach sind. Die Erzählung von der Kälte im Herzen der Menschen, die durch einen Teufelsspiegel in die Welt kommt und von der Kraft der Liebe, die diese Kälte auflösen kann, wird immer aktuell bleiben. In einfachen Symbolen verschlüsselt, zeigt Andersen verschiedene Aspekte der Welterfahrung und des menschlichen Daseins, wie Streben nach Freude und Glück, Vergeblichkeit von Bemühungen, Existenzbedrohung, Hilfsbereitschaft und Liebe. Das uralte Motiv der Erlösung durch die Liebe wird hier in einer seltenen poetischen Dichte erzählt. Wir hoffen, daß unsere Puppen ein wenig von dieser Poesie auf unser Publikum übertragen können.
Die Schneekönigin
Bühne