Monolog von Andreas Gruhn mit Kai Christian Moritz | Anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs
Kai Christian Moritz verkörpert Adolf Eichmann in dessen letzten Stunden vor der Hinrichtung. Eichmann, einst Leiter des Judenreferats im Reichssicherheitshauptamt und maßgeblich an der Verfolgung und Vernichtung jüdischer Menschen beteiligt, behauptet: „Ich bin kein Unmensch.“ Das Stück entlarvt ihn als nationalsozialistischen Schreibtischtäter, der sich hinter bürokratischen Floskeln versteckt, sich zum Opfer stilisiert und obsessiv seine Zelle reinigt – ein scheinbar pflichtbewusster, „normaler“ Bürger.
Der britisch-deutsche Künstler Kai Christian Moritz wurde in Bonn geboren und wuchs in Deutschland sowie im Vereinigten Königreich auf. Seine Schauspiel- und Gesangsausbildung absolvierte er in München. Nach Engagements in München, Esslingen und Konstanz war er zehn Jahre lang Ensemblemitglied am Mainfranken Theater Würzburg, wo er unter anderem als Mozart in „Amadeus“ debütierte. Für seine Rolle in „Der Kampf des Negers und der Hunde“ wurde er mit dem Darstellerpreis der Bayerischen Theatertage ausgezeichnet. Es folgten weitere Ehrungen, darunter der Theaterpreis Würzburg und ein Stipendium zum Internationalen Forum des Berliner Theatertreffens.
2024 inszenierte Moritz gemeinsam mit Silvia Kirchhof die Passionsfestspiele Sömmersdorf mit einer grundlegend überarbeiteten Textfassung. Zuletzt realisierte er Produktionen am neuen Hafentheater des Theater Chambinzky und wird die darstellenden Künste beim 104. Katholikentag 2026 in Würzburg kuratieren.
Einführung durch Nadine Docktor & Dirk Belda, Fritz-Bauer-Institut Frankfurt/Main
Kooperationsveranstaltung der Stadt Aschaffenburg, Martinusforum Aschaffenburg & Domschule Würzburg