Ok, wir geben es direkt zum Einstieg zu: Auch wir FRIZZen sind den Leckereien aus der Aifood-Küche hoffnungslos verfallen. Wer asiatisches Essen mag, dessen Herz schlägt in der Steingasse 23–25 definitiv höher.
Massenabfertigung, riesige Buffets, 45-seitige Speisekarten und Sitzplätze im dreistelligen Bereich sucht man hier vergeblich, stattdessen wird man direkt nach dem Betreten von der ehrlichen und herzlichen Gastfreundschaft von Chef Lai Chinh Lung und seinem Team umwogen. Und hier beginnt der rote Faden. Denn das „Ai“ in Aifood bedeutet nichts weniger als das wunderschöne Wort „Liebe“ und selbige liegt tatsächlich in allen Bereichen eines Besuchs dort in der Luft. Angefangen bei der beschriebenen Gastlichkeit führt sich die Hingabe zu guter Gastronomie auch beim Interieur fort, denn diese ist vor allem eines, nämlich liebevoll durchdacht. Kein klischeehafter Kitsch, stattdessen luftiges Ambiente kombiniert mit einem modernen Style und kleinen, aber dafür um so feineren Akzenten, die einen daran erinnern, in welch kulinarischer Welt man sich befindet. Die halboffene Küche gewährt indes Einblicke in die hektische Betriebsamkeit und lässt zudem keinen Zweifel daran, dass hier alles wirklich auf Bestellung frisch zubereitet wird. „Uns geht es bei allem was wir tun um Ehrlichkeit“, erzählt uns Lung und kommt in diesem Zusammenhang natürlich auch auf das Herzstück, die Speisekarte, zu sprechen, denn „unsere oberste Maxime ist es, auch ehrlich zu kochen!“. Deshalb legt er für seine chinesischen, vietnamesischen und thailändischen Gerichte größten Wert auf die Auswahl der verwendeten Produkte, achtet auf frischeste Zutaten und verzichtet auf sämtlich Zusatzstoffe, die in den Küchen der asiatischen Vertreter sonst gerne mal angetroffen werden. „Ohne diese Hilfsmittel ist das alles natürlich anstrengender, aber das nehmen wir gerne in Kauf“ und so stehen bei ihm statt Pülverchen und Tütchen selbst angesetzte Fonds und Brühen für die Soßen in der Küche, während frische Kräuter für den typischen Geschmack sorgen. „Wobei man mit der Dosierung aufpassen muss, denn für europäische Gaumen sind die Kräuter manchmal too much“, klärt er uns auf und lacht sein gewinnendes Lachen. Und allein während er die letzten zwei Sätze spricht, verlassen wieder einige Gerichte die Küche in Richtung der hungrigen Kundschaft. Wobei das Tempo nichts mit mangelndem Handwerk zu tun hat, ganz im Gegenteil. „In der asiatischen Küche entsteht viel vom typischen Geschmack durch die hohe Hitze bei der Zubereitung, zudem ist der sogenannte ,Pfannengeschmack‘ sehr wichtig.“ Man merkt, Chinh Lung Lai beim gemütlichen Plausch nicht nur seine absolute Hingabe für die Sache („Kochen ist auch ein Akt der Liebe“), sondern auch seine große Erfahrung an, schließlich besteht sein Leben seit 1988 daraus, seine Gäste glücklich zu machen. Bis 2011 in Baden-Württemberg, seit 2012 in seiner alten Heimat Aschaffenburg. Und die Einheimischen wissen das zu schätzen, schließlich sind die 60 Sitzplätze im Aifood immer bestens besetzt. Und daran, dass dies so bleibt, arbeiten auch wir FRIZZen durch sehr regelmäßige Besuche kräftig mit!