Lange angekündigt und heiß ersehnt ist das wohl einer der wichtigsten Filme dieses Jahres. Regisseur und Drehbuchautor Matt Reeves setzte für Warner Bros. Pictures, nach Vorlage der DC-Charaktere, den neuesten Batman um. Nachdem Ben Affleck als Regisseur abgesägt wurde, entschied man sich für Reeves, der allerdings 2017 erst mal noch die Dreharbeiten für „Planet der Affen: Survival“ zu Ende bringen musste – und im Anschluss prompt das Drehbuch umgeschrieben hat, da er den Fokus auf Batman in seiner Rolle als Detektiv legen wollte. Herausgekommen ist dabei mit sage und schreibe 175 Minuten Spielzeit der längste Batman aller Zeiten. Doch was kann man von „The Batman“ erwarten?
Zunächst einmal ist ein neuer Sheriff, oder besser gesagt Bruce, in der Stadt. Denn die Hauptrolle der neuen Filmreihe übernimmt niemand Geringeres als Robert Pattinson, der in die Fußstapfen von Christian Bale tritt – Ben Affleck mal außen vor gelassen. Er konnte sich gegen seine Konkurrenten, unter anderem Nicholas Hoult, Armie Hammer und Aaron Taylor-Johnson durchsetzen. Weshalb? Schon lange hat sich der Schauspieler weg entwickelt von seinem Image als Teenie-Idol, weg von Cedric aus Harry Potter oder Vampir-Lover Edward aus Twilight. Stattdessen sieht man ihn seit Jahren in ernsthafteren Rollen wie zuletzt etwa in „Der Leuchtturm“. Manch einer mag sich nun fragen, ob diese Besetzung passend ist. Als ambivalenter Charakter ist Batman der Inbegriff von Askese, Disziplin und Ernsthaftigkeit. Eine Figur mit Ecken und Kanten, Kindheitstrauma und jeder Menge Schwächen, inklusive Pseudo-Altruismus und Rachsucht. Ein intelligenter Detektiv, ausgebildet in sämtlichen Kampfkünsten und versiert in Naturwissenschaften, Technik und Kriminalistik. Wahrlich eine Herausforderung also im Vergleich zu den traditionellen Saubermann-Superhelden, der Pattinson als Charakterdarsteller aber mehr als gewachsen ist.
Die Handlung ist zeitlich nach Batman vs. Superman und Justice League angesiedelt. Bruce Wayne alias Batman durchkämmt seit nunmehr zwei Jahren Gothams Straßen, um gegen die Kriminellen zu kämpfen. Die einzigen Verbündeten, die dem Milliardär dabei zur Seite stehen, sind Butler Alfred, der von Andy Serkis gespielt wird, und der hochrangige Polizist James, gespielt von Jeffrey Wright. Und so versucht sich Bruce durch Gothams Netz von korrupten Beamten und Berühmten zu manövrieren, um anstelle der überforderten Polizei selbst für Recht und Ordnung zu sorgen. Nach einer Reihe von brutalen Anschlägen auf die Elite Gothams führt die Spur Batman tief in den Untergrund. Hier trifft er auf seine Jugendfreundin Selina Kyle alias Catwoman, die von Zoë Kravitz gespielt wird, was Bruce in ein regelrechtes Gefühlschaos stürzt. Zwischen den beiden funkte es ja schon immer gewaltig, ob sie diesmal jedoch all das, was zwischen ihnen steht, überwinden werden können? Aber zurück zum Wesentlichen: Auf seiner detektivischen Mission, den für die jüngsten Verbrechen Verantwortlichen zu finden, kreuzt sich Batmans Weg auch mit Oz, besser bekannt als Oswald Cobblepot alias Pinguin, gespielt von Colin Farrell. Natürlich ist das nicht der einzige Bösewicht, den es zu schlagen gilt: Mafioso Carmine Falcone, gespielt von John Turturro und schließlich Superschurke Edward Nashton alias Riddler, gespielt von Paul Dano, sind auch noch mit von der Partie. Der Riddler stellt Batman ein schwieriges und potenziell tödliches Rätsel nach dem anderen, versucht ihn mit Wort- und Verwirrspielen in die Irre zu führen. Schließlich liebt er es, seine Gräueltaten anzukündigen und die Behörden mit schwierigen Denkspielen ins Schwitzen zu bringen sowie Rätsel am Ort des Verbrechens zu hinterlassen. Deshalb muss Bruce, um ihn zu erwischen und Korruption und Kriminalität in Gotham City auszumerzen, auch neue Beziehungen eingehen, wie beispielsweise zu der maskierten Diebin, die nicht nur jede Menge Katzen, sondern auch ein Herz für Streuner hat (zwinker zwinker) …