Paddington Bär ist zurück, und diesmal führt sein Abenteuer ihn zurück zu seinen Wurzeln: nach Peru. Mit „Paddington in Peru“, der von Dougal Wilson inszenierten Fortsetzung der beliebten Filmreihe, erlebt man den tollpatschigen, aber herzensguten Bären in einem exotischen Setting, das nicht nur seine Herkunft, sondern auch seine Entschlossenheit und seinen Familiensinn in den Mittelpunkt rückt. Mit einem Drehbuch von Mark Burton, Jon Foster und James Lamont, basierend auf einer Geschichte von Paul King und Simon Farnaby, bleibt der Film den Qualitäten treu, die die ersten beiden Teile so erfolgreich machten: britischer Humor, visuelle Eleganz und eine Geschichte voller Wärme.
Die Handlung beginnt mit einem Brief aus Peru, der Paddington alarmiert. Seine Tante Lucy, die in einem Heim für pensionierte Bären lebt, scheint vermisst zu werden. Deshalb reist Paddington in seine alte Heimat, um Licht ins Dunkel zu bringen. Doch woher kommt eigentlich dieser charmante Bär, der seit Jahrzehnten die Herzen von Jung und Alt erobert?
© STUDIOCANAL SAS; Peter Mountain
Paddington in Peru
Paddington wurde 1958 von Michael Bond geschaffen und erblickte das Licht der literarischen Welt in „A Bear Called Paddington“ (Ein Bär namens Paddington). Der kleine, höfliche Bär, der am Bahnhof Paddington in London von der Familie Brown entdeckt wird, stammt aus dem „dunkelsten Peru“ und trägt ein Schild mit der Bitte, gut auf ihn aufzupassen. Mit seiner roten Mütze, dem blauen Dufflecoat und einer Vorliebe für Bitterorangenmarmelade wurde Paddington schnell zur britischen Kinderbuchikone. Bis 2017 folgten 26 weitere Bücher, die die oft chaotischen, aber immer herzerwärmenden Abenteuer des Bären schildern. Paddington ist ein Charakter, der stets mit dem Herzen führt. Seine Gutmütigkeit und sein Wunsch, anderen zu helfen, stehen oft in direktem Kontrast zu den Missgeschicken, in die er unfreiwillig gerät. Genau diese Mischung aus Naivität und Entschlossenheit macht ihn zu einem Symbol für das Gute im Menschen – oder besser gesagt: im Bären.
Die Verfilmung von Paddington im Jahr 2014, unter der Regie von Paul King, brachte die Geschichten des Bären einem neuen Publikum nahe. Mit Ben Whishaw als Stimme von Paddington und Nicole Kidman als schurkischer Gegenspielerin begeisterte der Film durch seinen charmanten Stil, seine witzigen Dialoge und seine liebevolle Botschaft über Familie und Integration. Paddington, ein Immigrant in London, der trotz seiner Andersartigkeit einen Platz findet, traf den Nerv der Zeit.
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Paddington in Peru
Die Fortsetzung, „Paddington 2“, übertraf sogar die hohen Erwartungen. In diesem Film musste sich Paddington nicht nur gegen den charismatischen, aber bösen Schauspieler Phoenix Buchanan behaupten, sondern auch seine Unschuld beweisen, nachdem er zu Unrecht eines Diebstahls beschuldigt wurde. Der Film gilt bis heute als eine der gelungensten Familienkomödien überhaupt.
Mit Paddington in Peru kehrt die Serie nun in das Land zurück, das für die Herkunft des Bären steht. Der Film beginnt in London, wo Paddington einen Brief aus Peru erhält. Tante Lucy, die ihn einst im Dschungel gefunden und großgezogen hat, vermisst ihn schrecklich und verhält sich laut dem Heim für pensionierte Bären ungewöhnlich. Für Paddington steht sofort fest: Er muss nach Peru reisen, um nach dem Rechten zu sehen. Zusammen mit den Browns und Mrs. Bird landet Paddington in Lima. Doch die freudige Wiedervereinigung bleibt aus – Tante Lucy ist verschwunden, und nur eine kryptische Karte sowie ein verlassenes Armband weisen den Weg zu einem Ort namens „Rumi Rock“. Mithilfe von Hunter Cabot, einem Flussschiffkapitän, und seiner Tochter Gina beginnt die Suche durch die dichten Regenwälder des Amazonas. Jetzt folgen Spoiler! Hunter, ein schillernder Charakter mit dunklen Absichten, erkennt schnell, dass das Armband einen Hinweis auf die sagenumwobene Stadt El Dorado geben könnte – ein Ort voller Gold und Reichtümer. Während Paddington in Hunter einen potenziellen Verbündeten sieht, hat Gina andere Pläne. Sie will ihren Vater davon abhalten, durch Gier in Gefahr zu geraten, und hilft schließlich Paddington und den Browns. Doch der Amazonas ist voller Gefahren, und Hunter scheut nicht davor zurück, diese für seinen Vorteil auszunutzen.
Die Reise führt Paddington nicht nur zu einem Ort voller Mythen, sondern auch zu einem Stück seiner eigenen Geschichte. In einem Inka-Tempel entdeckt er schließlich El Dorado – nicht eine Stadt aus Gold, sondern eine Orangery, in der die Bären aus Paddingtons Familie seit Generationen Marmelade herstellen. Hier erfährt er, dass das Armband, das er trägt, einst ihm gehörte, bevor Tante Lucy ihn im Dschungel fand. Doch bevor Paddington wirklich ankommen kann, muss er sich gegen Clarissa Cabot behaupten, Hunters intrigante Cousine, die sich als eigentliche Drahtzieherin hinter Tante Lucys Verschwinden entpuppt. Mit einer Mischung aus cleverem Denken und mutigen Aktionen gelingt es Paddington und seinen Freunden, Clarissas Pläne zu durchkreuzen und Tante Lucy zu retten.
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Paddington in Peru
Am Ende entscheidet sich Paddington, wieder nach London zurückzukehren, bleibt aber tief verbunden mit seiner Heimat und den Bären von El Dorado. Die Botschaft des Films ist klar: Familie ist nicht nur da, wo man geboren wurde, sondern dort, wo man sich geliebt und akzeptiert fühlt. Paddington beweist einmal mehr, dass es in einer Welt voller Chaos und Unsicherheiten immer Hoffnung gibt – und manchmal reicht dafür ein einfaches Marmeladenbrot.
Paddington in Peru ist nicht nur ein visuelles und emotionales Vergnügen, sondern auch ein liebevoller Tribut an die Ursprünge des Bären. Mit einer talentierten Besetzung, darunter auch Elyas M’Barek als deutsche Synchronstimme von Paddington, setzt der Film die Tradition seiner Vorgänger fort und bietet ein Abenteuer, das Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistern wird. Auch in Peru – Paddington bleibt Paddington. Und das ist mehr als genug, um jeden Kinosaal mit Lachen, Tränen und ganz viel Herz zu füllen. Also: Hut auf, Marmeladenbrot eingepackt und ab ins Kino! Paddington Bär wartet auf die ganze Familie.