Die Gerüchteküche um den Agenten mit dem Doppelnullstatus ist schon seit längerer Zeit am Brodeln. Jedes größere Filmemagazin sowohl online als auch offline hat seine Suppe zu dem Thema gekocht. Manche war etwas salziger als andere. Daniel Craig war eigentlich schon nach „Skyfall“ – seiner dritten und seien wir ehrlich, auch besten Verkörperung – bereit, seine Lizenz zum Töten durch den Schredder zu jagen und den Aston Martin dauerhaft einlagern zu lassen. Ein horrendes Gehalt war schlussendlich genug Motivation, ihn gegen Christoph Waltz antreten zu lassen.
Nach der doch durchwachsenen Kritik von „Spectre“, den das Franchise wieder zum Stil der Sean-Connery- wie auch Pierce-Brosnan-Erfolgstage zurücklenken wollte, kam erneut die Frage auf, wie es nun mit der Besetzung des MI6-Agenten weitergeht. Die Herde wurden von Sparflamme auf Grillfunktion geschaltet und ordentlich hochgeheizt. Bleibt Daniel Craig in seiner Rolle? Kommt als nächstes vielleicht eine Jane Bond? Welcher Schauspieler oder welche Schauspielerin kann den erfolgreichsten in dieser Rolle ebenbürtig ersetzen? Viele Namen wurden in den Raum geworfen. Idris Elba, Michael Fassbender und Lashana Lynch waren als Ersatz hoch im Kurs. Doch dann Ernüchterung. Daniel Craig unterschrieb erneut einen – vermutlich sehr gut vergüteten – Arbeitsvertrag für einen weiteren und diesmal endgültig letzten Film. Zumindest vielleicht.
Eigentlich wollte Bond seinen Ruhestand auf Jamaika genießen, doch sein alter Freund und Kollege von der CIA, Felix Leiter, braucht dessen Spionagekünste für eine einmalige Mission, die ein tieferes Loch aufreißt, als eigentlich geplant und einen neuen Feind präsentiert. Antagonist ist dieses Mal – ebenso wie in „Spectre“ – ein unbeschriebenes Blatt innerhalb der Reihe. Safin – so der nichtssagende Name – wird von Oscar-Preisträger Rami Malek ins Schurkenspiel gebracht. Dieser hat sich durch seine Performance als Freddy Mercury in „Bohemian Rhapsody“ auf den Schirm eines jeden Filmstudios und in die Herzen vieler Fans gespielt.
„No Time to Die“ soll nun der Abschluss der Craigschen Pentalogie heißen. „Keine Zeit zu sterben“ also. Vielleicht verrät uns dieser Titel gerade, was mit seiner Rolle am Ende des Streifens geschehen wird, um eine neue Ära einläuten zu können. Eben die oben genannte Lashana Lynch spielt in der mittlerweile 25. Verfilmung just als junge und ambitionierte Agentin an Daniel Craigs Seite und könnte ihn eventuell damit ablösen. Einige offenen Fragen werden sicherlich mit dem Anlaufen des Streifens am 30.9. in den deutschen Kinos beantwortet.