Hallo? Hört mich jemand? Und kratzt mich bitte von der Wand, an die ich gerade gedrückt wurde? Ahhh, Dankeschön. Puuuh. Aber fangen wir von vorne an. Denn was sollte denn bitte nach "Kontakt" noch kommen? Im Januar 2016 veröffentlichten FJØRT einen Bastard, der das Land in Atem hielt. Seit fast zwei Jahren unentwegt in der persönlichen Rotation. Allein das sagt alles. Jetzt "Couleur". Der Zenit ist doch schon erreicht. Mehr geht am Ende gar nicht, oder? Das wird allenfalls ein müder Aufguss und bestimmt nehmen FJØRT den Weg, den leider nach der Tabellenspitze so viele nehmen. Die Ecken werden dem Hardcore genommen und fallen einem Zu-viel-des-Guten-von-Irgendwas zum Opfer. Nix da. Aachens beste Auswahl macht einfach weiter. Unerreichte Klasse, Wucht, Vehemenz. Sogar noch ruppiger und struppiger. Den Mut musst du haben. A ganz little bit of Popappeal, aber mit dem Dampfhammer durch die Gassen getrieben. Ein schlaues Brett, das auch im internationalen Vergleich die Latten überspringt. FJØRT sind das Maß der Dinge. Zwischen Hardcore, Metal und Alternative. Zwischen wunderbarer Ästhetik, die in dieser Qualität für das Genre nicht unbedingt typisch ist und nachhaltiger Wut, Intelligenz und Grenzen neu ausloten. Ich bin aufs Mark erschüttert und mitgenommen!