Woher kommt all der Hass? Viele Bürger mit Mitgefühl und Verstand schütteln die Köpfe über das, was sich in den letzten Monaten in den Herzen sogenannter Volksrepräsentanten zusammengebraut hat: Wut und Antipathie gegen Fremde in einem besorgniserregenden Ausmaß. Es sind die amoralischen Reaktionen auf die Flüchtlinge, die deutlich machen, wie sehr sich die Projekte „Demokratie“ und „Europa“ in den infizierten Köpfen der parolenschwingenden Mitte bereits in Fiktion und Maskerade aufgelöst haben. Will man, nein, kann man diese Neo-Rechten überhaupt noch verstehen? Menschen, die alles besitzen und dennoch unzufrieden gegen Menschen hetzen, die vor Krieg und Leid fliehen und lediglich Schutz suchen?
Mit dem hervorragend recherchierten Buch „Hass und Hoffnung – Deutschland, Europa und die Flüchtlinge“ zeigen der Journalist und Politikwissenschaftler Markus Metz und sein kulturwissenschaftlicher Mitstreiter Georg Seeßlen auf, dass die Demokratie und Europa nicht etwa von den Flüchtlingen bedroht werden, sondern erarbeiten das Gegenteil: Die Geflüchteten sind es ja gerade, die auf ein demokratisches, humanes Europa hoffen, bevor sie zum „Problem“ erklärt werden und ihnen blinder Hass entgegenschlägt.