Er schlägt sie. Er missbraucht sie. Und er schadet ihr. Loslassen, Abstand nehmen, fliehen – das müsste Valerie. Doch „Vie“ ist längst abhängig von ihm. Abhängig von Bojan, den sie in ihrer Heimatstadt Wien kennenlernt und von dem sie von Beginn an wie hypnotisiert ist. Erste Ausbrüche seiner Aggressivität tut Valerie ab, schließlich ist der Serbe ein heißblütiger Südländer. Und er kann doch so liebenswürdig sein. Von seinen zahlreichen Affären und undurchsichtigen Geschäften will die naive Wienerin nichts wissen. Valerie hält an ihm fest, bricht mit ihrer Familie und lässt sich in seinen gefährlichen Strudel ziehen, bis sie schwanger wird und ihr Leben überdenken muss …
Ela Angerer lässt ihre Protagonistin ohne Angriffe auf Tränendrüsen in Rückblenden berichten. 30 Jahre sind vergangen, manche Erlebnisse immer noch zum Greifen nah. Denn auf einmal ist Bojan wieder in Valeries Leben – einem einsamen Leben einer Best-Agerin, die sich noch einmal vor Augen halten muss, dass Liebe doch zerstörerisch sein kann. Auf nicht einmal 200 Seiten stellt die Schriftstellerin ihre Leser an Vies Seite und lässt sie ein Stück deren Lebenswegs mitgehen.