BANDBESPRECHUNG 7|2015: BLACK HEARTS
Ein Weilchen hat es gedauert, bis das Projekt Black Hearts seine momentane Besetzung gefunden hatte. Doch genauso wie Rock ’n’ Roll niemals stirbt, stirbt auch der ursprüngliche Geist der Black Hearts nicht: Spaß an der Musik zu haben. Seit 2009 hat sich das Sextett, das sich „durch einen ganz besonderen Zusammenhalt“ auszeichnet – und das obwohl einige Mitglieder zeitgleich noch in anderen Formationen spielen –, eine generationsübergreifende Fangemeinde erarbeitet, denn zwischen Würzburg und Frankfurt sind die adretten Jungs schon lange keine Unbekannten mehr.
Initiator des Projekts war Sänger und Gitarrist Erik Staab. Sein Vater hörte beim Autofahren oft Elvis-Presley-Kassetten und der kleine Erik wippte im Fond fleißig mit. Schlagzeuger Andreas Köhler ist ebenso seit Gründung mit von der Partie. Pianist Markus Wahl, Sänger und Trompeter Sebastian Heun, Gitarrist Philipp Kraiß sowie Bassist Simon Körner komplettieren die Besetzung, die seit Anfang 2012 steht. Und während die Black Hearts zu Beginn ihrer Karriere ausschließlich Coversongs von Elvis Presley über Jerry Lee Lewis bis hin zu Chuck Berry auf die Bühne brachten, haben sich in letzter Zeit auch selbstkomponierte Stücke auf die Setliste geschlichen. Diese sind durchgehend im Stil der 50er und 60er Jahre gehalten. Markus Wahl zu den Inhalten der Songs: „Schwer zu sagen, um was es eigentlich geht. Was einem eben gerade so einfällt. Ich würde sagen: Beziehungen, Liebe, Zweisamkeit, Vorbilder, die 50er Jahre.“ Sebastian Heun ergänzt: „In Rock ’n’ Roll-Songs geht es doch eigentlich immer um die Liebe. Deshalb sind sie ja auch immer aktuell und sprechen jeden an.“ Markus kümmert sich federführend um die Arrangements der eigenen Stücke. Jedoch darf jeder seine Ideen einbringen. Meistens reifen Rohentwürfe dann im Proberaum zu fertigen Songs oder entwickeln sich auf der Bühne weiter. Mittlerweile haben sich die Musiker ein stolzes Repertoire von 77 Stücken – Coversongs und Eigenkompositionen – angeeignet.
Und diese präsentieren sie stets voller Hingabe. So auch an einem Abend im Coburger Irish Pub. Die Jungs bezeichnen dieses Gastspiel als das beste in ihrer gesamten Laufbahn: Keine Texthänger, saubere Übergänge, atemberaubende Soli – und ein Publikum, bestehend aus zehn Zuhörern. Die Black Hearts gehen eben einfach genügsam an die Sache heran: Sie möchten sich musikalisch weiterentwickeln – sowohl jeder persönlich als auch die Band als Gesamtes. „Und vielleicht ein paar Millionen verdienen“, fügt Markus hinzu.
Nächster Gig: Aschaffenburger Stadtfest, So., 30.8., 13 Uhr; SCHLAPPESEPPEL-Bühne in der Goldbacher Straße.